Wasser

Wasser, Grundlage für Leben, Gesundheit, Schönheit

Wasser – alles andere als geschmacklos

Neben dem Erhalt lebenswichtiger Körperfunktionen steigert Wasser unser Wohlbefinden, unsere Konzentration und Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus  gilt es als erfrischender und zugleich gesündester Durstlöscher überhaupt. Wir verraten welche Funktionen Wasser in unserem Körper übernimmt, was ein gutes Wasser eigentlich ausmacht und warum jedes Wasser anders schmeckt.

Wasser als lebensnotwendiger Begleiter

Der menschliche Körper besteht zu über 50 Prozent aus Wasser – die regelmäßige Wasserzufuhr ist dementsprechend für unsere Gesundheit lebensnotwendig. Wasser ist nicht nur ein großer Bestandteil unserer Zellen – auch das Blut, das unseren Körper mit Nährstoffen versorgt und alle anderen Körperflüssigkeiten in unserem Organismus bestehen zu einem Großteil aus Wasser. Zusätzlich reguliert unser Wasserhaushalt wichtige Körperfunktionen wie zum Beispiel die Körpertemperatur. Aber auch Abfallprodukte, die im Laufe der Stoffwechselprozesse entstehen, werden mithilfe von Wasser aus dem Körper geschleust.

Über den Tag scheidet der Körper dabei insgesamt rund 2-3 Liter Wasser aus. Unsere Nieren leisten dabei den Großteil der Arbeit, aber auch bei der Atmung, beim Stuhlgang und über den Temperaturhaushalt wird in geringen Mengen Wasser abgegeben.
Um diesem natürlichen Verlust effektiv vorzubeugen und eine Austrocknung (Dehydrierung) zu verhindern, ist die regelmäßige und ausreichende Wasseraufnahme für unseren Körper besonders wichtig. Trinken wir zu wenig Wasser, so spüren wir erste Auswirkungen meist sehr schnell. Leistungsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit lassen nach, viele haben aber auch mit Kopfschmerzen, Müdigkeit und Kreislaufproblemen zu kämpfen.

Der Grund dafür: Trinken wir nicht ausreichend, so hat das Auswirkungen auf den Wassergehalt des Blutes: Es wird dickflüssiger und kann dadurch Abbauprodukte des Stoffwechsels weniger gut abtransportieren. Auch die Versorgung von Muskel- und Gehirnzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff wird dadurch beeinträchtigt. Während wir bereits einen kleinen Teil der täglichen Bedarfsmenge an Wasser über die Nahrung aufnehmen, sollten  täglich etwa 1-2 Liter Wasser zusätzlich getrunken werden. Der individuelle Wasserbedarf richtet sich unter anderem nach Faktoren wie etwa Alter, Aktivität und Umgebungstemperatur. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt folgende altersabhängige Mindest-Trinkmengen:

https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/

Dabei sollten wir die tägliche Bedarfsmenge in kleineren Einheiten über den gesamten Tag verteilt zu uns nehmen. So kann der Körper kontinuierlich mit Flüssigkeit versorgt und der Körper in Schwung gehalten werden. Und da der Körper in bestimmten Situationen, wie beispielsweise bei sportlichen Aktivitäten, extremen Temperaturen, bei Fieber, Erbrechen oder Durchfall einen erhöhten Wasserbedarf hat, müssen wir in diesen Situation besonders auf  eine konsequente Flüssigkeitszufuhr achten.

Mineralwasser, Leitungswasser, Tafelwasser oder Heilwasser?

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und so gestaltet sich auch die Angebotsvielfalt des Wassers. Ob stark sprudelnd, sanft prickelnd, lieber still oder eisgekühlt mit erfrischender Zitrone – es gibt  unzählige Arten von Wasser, die unserem Körper das lebensnotwendige Nass zuführen. Aber auch grundsätzlich stellt sich die Frage: Lieber Wasser aus der Flasche oder direkt aus der Leitung?

Als Bestandteil der Grundversorgung unterliegt Trinkwasser in Deutschland strengen Qualitätskontrollen. Die Qualität des Leitungswassers ist hierzulande häufig sogar gut, dass gekauftes Wasser aus der Flasche mit diesen Spitzenwerten nicht immer mithalten kann. Vorsicht ist lediglich bei alten Wasserleitungen (z.B. bei Bleirohren) oder Wasser, das lange in den Wasserleitungen stand, geboten. Grundsätzlich ist Wasser, das durch die Grundversorgung in Deutschland direkt durch den Wasserhahn in unser Zuhause transportiert wird, bedenkenlos als Trinkwasser geeignet. Damit spart man sich nicht nur lästiges Wasserschleppen sondern auch einiges an Geld.

Dennoch greifen viele unterwegs oder beim Einkaufen im Supermarkt gerne zu einem Wasser eines bestimmten Herstellers. Denn nicht jedes Wasser schmeckt gleich und ist schon gar nicht vollkommen geschmacklos. Im Folgenden zeigen wir welche gängigen Wassersorten sich bieten und wo die Unterschiede liegen.

Mineralwasser
Mineralwasser wird direkt aus der Quelle entnommen und in Flaschen abgefüllt. Es enthält viele Mineralstoffe und Spurenelemente. Durch das Passieren verschiedener Gesteinsschichten wird das Wasser nicht nur auf natürliche Weise geklärt sondern gleichzeitig mit wertvollen Mineralstoffen angereichert. Je nach Zusammensetzung der Gesteinsschichten reichern sich verschiedene Mineralstoffe in unterschiedlichen Konzentrationen im Wasser an. Diese beeinflussen wiederum den Geschmack des Wassers. Allein in Deutschland gibt es über 250 Mineralwasserquellen, die sich im Geschmack teilweise stark unterscheiden. Eines haben alle gemeinsam: Wie jede Form von Trinkwasser unterliegen auch sie strengen Qualitätskontrollen (z.B. Analysen zum Reinheit und Gehalt der Mineralstoffen) und müssen bestimmte Grenzwerte einhalten. Bei der großen Auswahl an Mineralwassersorten hilft nur Ausprobieren bis man sein Lieblingswasser gefunden hat.

Heilwasser
Heilwasser wird ebenfalls direkt aus einer unterirdischen Quelle entnommen. Es besitzt eine ausgewogene Kombination aus verschiedenen Mineralstoffen und Spurenelementen, die bei gewissen Krankheitsbildern eine lindernde und auch vorbeugende Wirkung entfalten. Darüber hinaus gilt Heilwasser bei einigen Krankheitsbildern teilweise sogar als Arzneimittel. Seine Wirkung wurde bei einigen Erkrankungen wissenschaftlich nachgewiesen. Besonders bei Herz- und Kreislaufbeschwerden konnte die positive Wirkung des Heilwassers wissenschaftlich bestätigt werden. Heilwasser eignet sich aber auch als gesundheitliche Unterstützung oder bei Mangelerscheinungen als Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden.

Quellwasser
Quellwasser wird ebenfalls aus unterirdischen Quellen entnommen. Anders als bei Mineral- und Heilwasser müssen dabei jedoch keine Grenzwerte für Mineralstoffe eingehalten werden. Allerdings erfüllt Quellwasser dieselben Qualitätskriterien der Trinkwasserverordnung.

Tafelwasser
Steht auf der Flasche ‘Tafelwasser’ so handelt es sich um Wasser, das in seiner Zusammensetzung künstlich hergestellt wird bzw. industriell zusammengemischt wurde. Auf diese Weise können Hersteller Wasser aus verschiedenen Quellen zusammenführen und den gewünschten Geschmack erzeugen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass das Wasser immer den gleichen Geschmack aufweist, weshalb Tafelwasser auch häufig als  Basis für andere Erfrischungsgetränke dient. Beim Mischvorgang des Tafelwassers dürfen auch Mineralstoffe und Meerwasser hinzugefügt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass Tafelwasser qualitativ schlechter ist, denn auch Tafelwasser unterliegt denselben strengen Qualitätskontrollen.

Was macht gutes Wasser aus?

Während der regelmäßige Wasserkonsum dazu beiträgt lebenswichtige Körperfunktionen aufrechtzuerhalten, so werden dem Körper beim Trinken im Gegenzug verschiedene Mineralstoffe zugeführt. Zwar kann dem Körper auf diese Weise nur eine Kleinstmenge an Mineralstoffen aufnehmen, dennoch können unterschiedliche  Mineralstoffzusammensetzungen und -konzentrationen den Geschmack von Wasser beeinflussen und damit auch unsere Kaufentscheidung.

Besonders bei stillem Wasser werden die Geschmacksunterschiede schnell deutlich. Dabei wirken sich vor allem Mineralstoffe wie Calcium, Chlorid, Magnesium, Natrium und Hydrogencarbonat auf den Wassergeschmack aus. Welche Funktionen die einzelnen Mineralstoffe im Körper übernehmen und inwiefern sie den Geschmack von Wasser beeinflussen, verraten wir im Folgenden.

Calcium
Calcium ist wichtig für den Aufbau und die Erhaltung der Stabilität von Knochen und Zähnen. Aber auch die Blutgerinnung, die Aktivität von Muskeln, Nerven, Enzymen und Hormonen wird von Calcium beeinflusst. Kommt es zum Calcium-Mangel, so versucht der Körper den Calcium-Spiegel selbstständig möglichst konstant zu halten. Dadurch löst er Calcium aus den Knochen löst, wodurch die Knochen auf Dauer entkalkt werden führen und Osteoporose hervorrufen kann.

Im Trinkwasser erzeugt ein hoher Calcium-Gehalt einen leicht bitteren Geschmack und kann ein trockenes Mundgefühl hervorrufen. Wasser darf erst als calciumreiches Wasser bezeichnet werden, wenn es 150 mg Calcium pro Liter enthält.

Magnesium
Magnesium ist bei zahlreichen Vorgängen des Energiestoffwechsels beteiligt. Der Mineralstoff ist auch für die Aktivierung von Enzymen der Energiegewinnung von Bedeutung und hilft bei der Impulsweiterleitung von Nervenzellen zu den Muskeln. Magnesium ist deshalb besonders bei körperlichen Tätigkeiten wichtig und wird besonders von Sportlern in verschiedenen Formen der Nahrungsergänzung eingenommen.
Der Geschmack von Magnesium im Wasser wird dabei sehr unterschiedlich wahrgenommen. Für einige ist magnesiumhaltiges Wasser eher bitter im Geschmack, für andere eher süßlich. Als magnesiumhaltiges Wasser kann Wasser mit mindestens 50 mg Magnesium pro Liter bezeichnet werden.

Natrium
Zusammen mit Chlorid und Kalium reguliert Natrium den Wasserhaushalt des Körpers und stabilisiert unter anderem auch den Blutdruck. Aber auch Muskeln und Nervenzellen benötigen Natrium. Schmeckt Wasser eher salzig so lässt sich dies auf einen hohen Natriumgehalt zurückführen. Natriumhaltiges Wasser darf als solches bezeichnet werden, wenn mindestens 200 mg Natrium pro Liter enthalten sind. Da aber ein übermäßiger Konsum von Natrium unter anderem Bluthochdruck hervorrufen kann, bevorzugen viele Verbraucher natriumarmes Wasser, das maximal 20 Milligramm Natrium pro Liter enthält.

Chlorid
Im Zusammenspiel mit Natrium und Kalium regelt Chlorid den Wasserhaushalt und ist für eine gesunde Verdauung unverzichtbar. Ähnlich wie Natrium hat es einen leicht salzigen, mineralischen Geschmack. Wasser, das mehr als 200 mg Chlorid pro Liter enthält, kann als chloridhaltiges Wasser bezeichnet werden.

Hydrogencarbonat
Hydrogencarbonat oder Bicarbonat steckt in Salzen der Kohlensäure und ist für die Regulation des körpereigene Säure-Basen-Haushalts zuständig. Es besitzt eine säure-neutralisierende Wirkung und ist deshalb besonders im Magen-Darm-Trakt dafür zuständig überschüssige Säure zu binden. Besteht die Gefahr einer Übersäuerung des Körpers, beispielsweise durch eine Ernährung mit zu viel Fett, Eiweiß, Zucker oder Alkohol, kann hydrogencarbonathaltiges Wasser dabei helfen das Säure-Basen-Gleichgewicht wiederherzustellen. Beim Verzehr von fettigen Speisen kann bicarbonathaltiges Wasser auch dabei helfen, den Anstieg der Blutfette nach dem Verzehr zu hemmen. Auf diese Weise wird weniger Gallensaft in den Darm ausgeschüttet damit weniger Fett aus der Nahrung in den Blutkreislauf aufgenommen. Ab 600 mg Hydrogencarbonat bzw. Bicarbonat pro Liter spricht man von bicarbonathaltigem Wasser.

Welche Mineralstoffe in welcher Konzentration im Wasser enthalten sind, muss auf dem Etikett der Flasche aufgelistet werden. Dort ist auch vermerkt aus welcher Quelle das Wasser stammt. Informationen zu Inhaltsstoffen des Leitungswassers sind online auf der Website des lokalen Wasserversorgers aufgelistet.

Wasser als perfekter Begleiter zum Essen

Während ein kleiner Teil des Wasserbedarfs über die Nahrung aufgenommen wird, muss der Großteil des Wasserbedarfs über die Flüssigkeitszufuhr gedeckt werden. Aber auch beim Essen sollte das Getränk nicht fehlen. Dadurch kann die Nahrung leichter verdaut und Nahrungsbestandteile besser aufgespalten werden. Das fördert das Wohlbefinden und kann unangenehmen Verstopfungen vorbeugen.

Ein weiterer Vorteil: Durch den eher neutralen Geschmack eignet sich Wasser als perfekter Begleiter zu verschiedensten Mahlzeiten und sogar als ideale Weinbegleitung. Da aber nicht jedes Wasser gleich schmeckt, können einzelne Geschmacksnuancen den Geschmack des Gerichts oder Weins optimal unterstreichen. So bieten einige hochkarätige Restaurant neben der Weinbegleitung auch eine spezielle Wasserbegleitung zum Essen an. Dabei wird aber nicht nur zwischen still und sprudelnd unterschieden . Das Hauptaugenmerk liegt vielmehr auf dem Mineralstoffgehalt des Wassers, der unser Geschmacksempfinden maßgeblich beeinflussen kann. Generell eignet sich aber stilles Wasser als Wein- und Speisenbegleitung besser, da es weniger vom Geschmack ablenkt.

Zur Begleitung von frischen, jungen Weinen empfiehlt sich vor allem mineralstoffarmes Wasser, da es den Geschmack des Weins im Gegensatz zu natrium- und chloridhaltigen Wasser nicht verfälscht. Bei kräftigen Rotweinen und gehaltvollen Weißweinen kann jedoch gerne auf mineralhaltiges Wasser zurückgegriffen werden. Gleiches gilt für Speisen: deftige und geschmacksintensive Gerichte können sich gut gegen Mineralwasser behaupten. Bei leichten Gerichten mit feinen Geschmacksnuancen sollte auf Mineralwasser eher verzichtet werden. Damit Desserts ihren süßen Geschmack behalten, sollte vor allem auf natriumarmes Wasser geachtet werden. Enthält das Wasser zu viel Natrium schmeckt es meist salzig, was den Geschmack der süßen Nachspeise beeinträchtigt.

Egal ob aus Flaschen oder aus der Leitung – wichtig ist vor allem die kontinuierliche und ausreichende Wasserversorgung unseres Körpers. Getränke sollen unseren Durst löschen und Wasserverluste ausgleichen. Dabei gilt Wasser als gesündester Durstlöscher – es enthält keine Kalorien und hält unseren Körper in Schwung. Wer auf eine gesunde Ernährung achtet und seinem Körper etwas gutes tun möchte, sollte deshalb möglichst auf gesüßte Getränke und Säfte verzichten. Das spart Kalorien und hält fit. Aber auch ungesüßte Tees bieten eine ideale und gesunde Alternative. Wer nicht vollkommen auf gesüßte Getränke verzichten möchte, kann Obst- oder Gemüsesäfte mit Wasser verdünnen. Dabei empfiehlt sich ein Mischverhältnis von 1:3 (1 Teil Saft auf 3 Teile Wasser). Hochwertige Säfte liefern Vitamine und Mineralstoffe und haben verdünnt eine erfrischende Wirkung.