Viele Menschen träumen von einem ebenmäßigen, strahlend schönen Teint. Doch stattdessen entdecken sie große Poren, Pickel und Fältchen, wenn sie in den Spiegel blicken. Früchte können helfen – und zwar nicht (nur) als Snack, sondern in konzentrierter Form: als Fruchtsäurepeeling! Lesen Sie im Folgenden die wichtigsten Infos und Tipps rund um die fruchtigen Schönmacher und warum sauer schön macht.
Fruchtsäurepeelings für den AHA-Effekt
Die meisten Fruchtsäurepeelings basieren auf Glykolsäure, die wiederum aus reifen Trauben oder Zuckerrohr stammt. Es handelt sich dabei um chemische Peelings. Im Gegensatz zu rein mechanischen Peelings, die nur durch Reibung Effekte erzielen, dringt bei ihnen der Wirkstoff in die Haut ein. Hier kann er seine Wirkung optimal entfalten.
Chemische Peelings haben eine lange Tradition: Bereits die alten Ägypter haben tierische Öle in Kombination mit Salzen verwendet, um ihre Haut zu verschönern. Moderne chemische Peelings gibt es seit über hundert Jahren: Seitdem sind verschiedene Fruchtsäuren für einen glatteren und ebenmäßigeren Teint im Handel.
Wie wirkt ein Fruchtsäurepeeling?
In der obersten oder mittleren Hautschicht löst die Fruchtsäure, chemisch auch „AHA“ oder Alpha-Hydroxy-Säure genannt, Hautschüppchen ab und legt so die Basis für die Regeneration der Haut. Die Säure fördert außerdem die Zellteilung. Dies regt die Kollagenbildung an und führt zu einem Plus an neuen Hautzellen sowie zu einer dickeren Epidermis. Hierdurch kann die Haut Feuchtigkeit besser speichern, wodurch sie glatter und praller erscheint. Auch Akne-Narben können durch ein Fruchtsäure-Peeling unauffälliger werden. Ein weiterer positiver Effekt von Fruchtsäurepeelings ist das mögliche Verblassen von durch Sonne oder Alterung entstandenen Pigmentflecken. Nach rund zwei Tagen macht sich der Effekt bemerkbar: Der Teint erscheint frisch und strahlend.
Chemische Peelings für jeden Hauttyp
Das AHA-Peeling zählt wie das BHA-Peeling, das Salicylsäure (Beta-HydroxySäure) aus Pflanzenölen beinhaltet, zu den vor allem in der Oberhaut, der Epidermis, wirksamen chemischen Peelings. Bei Erhöhung der Konzentration auf bis zu 70 Prozent können sie jedoch bis in die mittlere Hautschicht vordringen.
Peelings auf Basis von Trichloressigsäure (TCA) wirken vor allem in der zweiten Hautschicht, der Lederhaut. Alle drei Hautschichten sind mit einem Phenol-Peeling zu erreichen. Dieses hat einen liftenden Effekt und kann selbst tiefere Falten glätten. Es erfordert allerdings einen stationären Aufenthalt in einer dermatologischen Klinik. Wer wiederum auf der Suche nach einem milderen chemischen Peeling ist, für den eignen sich die neuen PHA-Peelings, die besonders schonend zu sensibler Haut sind. Sie enthalten Polyhydroxysäuren und zählen aufgrund ihrer sanften, aber dennoch effektiven Wirkung zu den neuesten Trends in der Kosmetikbranche. Ein weiterer Vorteil der PHA-Peelings besteht darin, dass sie eine bessere Feuchtigkeitsaufnahme ermöglichen.
Welches Fruchtsäure-Peeling für wen?
Ein Fruchtsäurepeeling eignet sich für alle, die ihrer Haut einen unkomplizierten Frische-Kick gönnen möchten. Es gibt sowohl Varianten für zuhause als auch die Möglichkeit, ein Fruchtsäurepeeling professionell bei einer Kosmetikerin oder einem Dermatologen durchführen zu lassen.
Die Profi-Behandlung bringt einige Vorteile mit sich. Dazu zählt, dass die Experten das passende Peeling für den jeweiligen Hauttyp wählen. So gibt es beispielsweise neben auf Glykolsäure basierenden AHA-Peelings auch solche, die auf Milchsäure aufbauen und sich besser für empfindliche Haut eignen. AHA-Peelings aus Mandelsäure wiederum zeigen sich gegen Hautschäden durch Rosazea wirksam. Beide Alternativen dringen jedoch weniger tief in die Haut ein. Darüber hinaus sind die beim Profi angewandten Substanzen meist höher dosiert und können unter der professionellen Überwachung eine optimale Wirkung entfalten.
Wer einen leicht fettenden Teint hat, greift lieber zu einem entzündungshemmenden BHA-Peeling, sonnengeschädigte Haut wiederum fühlt sich mit einem Peeling auf Basis von Glykolsäure am wohlsten. Die milderen Fruchtsäurepeelings eignen sich außerdem gut zur Kombination mit anderen Behandlungen wie Micro-Needling – beispielsweise, wenn es um die Entfernung von Narben geht. Aknenarben kann ein Peeling verbessern, aber nicht ganz zum Verschwinden bringen. Tiefere oder großflächigere Narben sind darum ein Fall für eine Laser-Behandlung zur Narbenkorrektur oder Medical-Needling.
Anwendungsbeispiele für Fruchtsäure-Peelings:
- Aknenarben
- Pigmentflecken
- Trockenheitsfältchen
- schlaffe Haut
- große Pore
- müde wirkender Teint
- Verhornungsstörungen
Für wen eignet sich ein Fruchtsäurepeeling nicht?
Personen, die unter Viruserkrankungen auf der Haut wie virusbedingten Warzen oder Herpes im Gesicht leiden, sollten kein Fruchtsäurepeeling durchführen. Denn es erhöht das Risiko, dass sich die Viren weiter ausbreiten. Personen mit frischen Wunden oder Wundheilungsstörungen sollten ebenfalls von einem Fruchtsäurepeeling Abstand nehmen. Während der Schwangerschaft ist ein sanftes Fruchtsäure-Peeling theoretisch möglich. Allerdings können die Hormonumstellungen während der Schwangerschaft dazu führen, dass die Haut viel stärker auf die Inhaltsstoffe reagiert. Darum ist es sinnvoll, eine Behandlung auf die Zeit nach der Geburt zu verschieben.
Die professionelle Behandlung mit einem AHA-Peeling
Ein professionelles Fruchtsäure-Peeling bieten Kosmetik-Institute sowie dermatologische Praxen an. Dies gilt es gut zu planen, denn Sonnenstrahlen sind der Feind eines jeden chemischen Peelings – vor und nach der Behandlung. Es ist darum sinnvoll, die Behandlung in der dunkleren Jahreszeit durchzuführen. Keinesfalls sollten Sie nach einem Fruchtsäure-Peeling also in den Strandurlaub oder in die Berge aufbrechen. Beachten Sie dies, bevor Sie einen Termin für ein Peeling beim Arzt oder im Kosmetikstudio vereinbaren. Auch Alkohol und Nikotin wirken sich kontraproduktiv auf die Behandlung aus.
Damit die Haut nicht zu stark gereizt wird, bereiten Sie sie nach Anweisung durch den Experten rund zwei Wochen vor dem Termin mit einer speziellen Pflege darauf vor. Meist handelt es sich um Sonnenschutzpräparate mit hohem Lichtschutzfaktor oder Bleaching Cremes, die die Pigmentaktivität der Haut reduzieren. Auch Cremes, die bereits geringe Mengen Fruchtsäure enthalten, kommen zum Einsatz, um die Haut an den Wirkstoff zu gewöhnen. Manche Ärzte führen unmittelbar vor der Behandlung eine Herpes-Prophylaxe durch. So verhindern sie, dass die Reizung durch das Peeling bei Virusträgern zu einem Herpes-Schub führt.
Ist das Peeling nach dem Auftragen in die Haut eingedrungen, trägt der Profi nach wenigen Minuten eine neutralisierende Lotion auf. Mit dieser verschwindet in der Regel auch das brennende oder prickelnde Hautgefühl, das einige bei der Behandlung verspüren.
Peelings, die die mittlere Hautschicht erreichen, können zu einem sogenannten Frosting führen. Dabei sind einige Stunden nach der Behandlung weiße Flecken zu sehen, anschließend schält sich die Haut im Zeitraum von bis zu fünf Tagen komplett. Sind Frosting-Effekte nach einer Behandlung zu erwarten, sollten Sie sich in den folgenden Tagen auf diese optischen Veränderungen einstellen und eventuell keine wichtigen Termine in diesen Zeitraum legen.
Nach einem Peeling sollten Sie mindestens vier Wochen lang auf konsequenten Sonnenschutz achten: Verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor und meiden Sie auch im Winter die Mittagssonne. Seien Sie sanft zu Ihrer Haut und verwenden Sie für einige Tage keine mechanischen Reiniger wie Bürsten oder mechanische Peelings.
Je nach gewünschtem Ziel finden unterschiedlich viele Behandlungen statt, um einen nachhaltigen Effekt zu erreichen. Oberflächliche und mittlere Peelings erfolgen meist in rund drei bis sechs Sitzungen im Abstand von jeweils zwei bis drei Wochen. Oft kombinieren die Experten das Peeling mit anderen Verfahren wie der Mikrodermabrasion oder dem Micro-Needling. Dafür wird ein was ein entsprechend angepasster Behandlungsplan erstellt.
Risiken und Nebenwirkungen von chemischen Peelings
Während des AHA-Peelings kann es zu einem brennenden Gefühl auf der Haut und zu Rötungen kommen. Vor allem trockene und sensible Haut neigt hierzu. Kommt es nach einem chemischen Peeling zu Sonneneinstrahlung, kann dies verschieden ausgeprägte Pigmentstörungen zur Folge haben. In einigen Fällen kann es zu einer Hyperpigmentierung führen, die Haut wird flächenweise dunkler. Auch eine Depigmentierung ist möglich und zeigt sich in weißen Flecken. Selten treten nach einem Fruchtsäurepeeling Schwellungen auf. Im Gegensatz zu anderen chemischen Peelings, die in tieferen Hautschichten wirken, ist das Risiko für Nebenwirkungen bei Fruchtsäurepeelings jedoch sehr gering.
Fruchtsäure-Peeling aus der Drogerie
Freiverkäufliche AHA-Peelings sind nur in geringerer Konzentration erhältlich: Eine Arztpraxis kann auf Peelings mit 30-prozentiger Konzentration und mehr zurückgreifen. Im Handel finden Sie Fruchtsäure-Konzentrationen zwischen 5 und 10 Prozent. Damit geht natürlich auch eine geringere Wirksamkeit einher. In vielen Fällen ist es sinnvoll, sich vor dem Fruchtsäurepeeling von einer Kosmetikerin oder einem Dermatologen beraten zu lassen. So finden Sie nicht nur das richtige Peeling, sondern erfahren auch, was Sie von der Behandlung erwarten können. Bei Pigmentflecken hängt der mögliche Erfolg stark davon ab, in welcher Hautschicht sich die Pigmentierung befindet. In jedem Fall profitieren Sie von der Beratung durch einen Experten und können das zu erwartende Ergebnis sowie die damit möglichen Nebenwirkungen besser einschätzen.
Vielseitige Schönmacher
Ob erste Fältchen, Pickel oder Aknenarben: Fruchtsäuren sind vielseitig einsetzbar. Wer sich lediglich einen kleinen Frischekick für seinen Teint gönnen möchte, kann in der Drogerie zugreifen, sollte aber die Erwartungen an das Ergebnis nicht zu hoch setzen. Alle, die sich eine gezielte kosmetische Behandlung wünschen, sollten sich ein Fruchtsäurepeeling vom Profi gönnen. Hierzu gehört nicht nur eine typgerechte Beratung, sondern auch eine effektive Vorbereitung auf die Fruchtsäure-Behandlung. Mögliche Nebenwirkungen sind – wenn überhaupt – nur für kurze Zeit zu erwarten. Nach einigen Wochen können Sie dann im besten Fall einen echten „AHA-Effekt“ im Spiegel genießen.