Die Temperaturen steigen und dicke Strumpfhosen und lange Mäntel bleiben im Schrank: Wenn der Sommer ins Land zieht, zeigen wir wieder mehr Haut.
Für die Mehrheit der Frauen und immer mehr Männer bedeutet dies gleichzeitig: Ab jetzt wird wieder rasiert, epiliert oder gewachst – und zwar haargenau. Denn eine seidig glatte Haut gilt als Schönheitsideal und ist vor allem in der warmen Jahreszeit gefragt. Wir stellen die verschiedenen Wege zur glatter Haut sowie ihre Vor- und Nachteile vor.
Natürlich oder glatt – eine Geschmacksfrage
Zwar machen vereinzelt prominente Frauen wie Madonna oder Paris Jackson sich für den natürlichen Haarwuchs stark und auch immer mehr Normalos entscheiden sich für mehr Natürlichkeit in Hinblick auf die eigene Körperbehaarung.
Dennoch gilt für viele: Achseln und Beine präsentieren sie am liebsten ohne Haar. Auch im Intimbereich schätzen Frauen und Männer es immer häufiger haarfrei – hier sind auch Teilenthaarungen beliebt.
Manche Frauen leiden unter auffälligen Haaren im Gesicht – wie Damenbart oder einzelne „Hexenhaare“ – oder unter starker Armbehaarung, die sie ebenfalls entfernen. Männer befreien sich von dichten Brust- und Rückenhaaren. Vor allem Sportler haben es gerne glatt. Wie haarfrei soll es also sein? Das bleibt Ihrem persönlichen Geschmack überlassen, denn Haarentfernung ist vor allem eine Frage der individuellen Ästhetik.
Der All time classic: Rasieren
Die beliebteste Methode zum Entfernen störender Körperhaare ist das Rasieren: Mit einem Rasierer kürzen Männer und Frauen Körperhaare direkt über der Haut. Rasieren geht schnell und ist günstig. Doch es birgt einige Nachteile: Die Haare wachsen stoppelig nach – und zwar sehr schnell. Nach zwei bis drei Tagen gehört die streichelzarte Haut der Vergangenheit an und unschönen Stoppeln kommen hervor. Einige Menschen reagieren auf Rasieren zudem mit gereizter Haut – vor allem im empfindlichen Schambereich entstehen schnell unansehnliche und schmerzhafte Pickelchen. Unter blasser Gesichtshaut schimmern dunkle Haare nach dem Rasieren weiterhin durch die Haut. Glücklicherweise gibt es einige Alternativen zur Rasur.
Chemische Rasur mit Enthaarungscreme
Haare entfernen mit einer Creme – das klingt komfortabel. Sie tragen die Creme auf, lassen sie gemäß Anleitung einwirken und entfernen sie anschließend mit einem Spachtel und Wasser. Enthaarungscreme bricht das im Haar enthaltene Keratin auf – daraufhin fällt es aus. Je dicker die Haare, desto länger sollten Sie die Creme einwirken lassen. Überschreiten Sie die auf der Packung angegebene Zeit jedoch nicht, da es sonst zu Hautreizungen kommen kann.
Viele kritisieren, dass die Cremes unangenehm chemisch riechen und Allergien auslösen. Der Geruch ist Geschmackssache, doch hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren einiges verbessert. Keine Studie konnte bislang belegen, dass Enthaarungscremes Allergien auslösen. Testen Sie zur Sicherheit an einer unauffälligen kleinen Hautstelle. Hautirritationen resultieren meist aus zu langen Einwirkzeiten. Dennoch sollten Sie vor allem im Gesicht sowie in der empfindlichen Bikinizone Vorsicht walten lassen.
Das Ergebnis kann sich für maximal zehn Tage sehen lassen, doch oft sind bereits nach drei Tagen wieder Haarspitzen sichtbar. Diese sind etwas weicher als vorher. Enthaarungscremes können eine Alternative für Menschen sein, denen Waxing und Co. zu schmerzhaft und – auf den ersten Blick – zu kompliziert erscheinen. Allerdings sind Aufwand, Kosten und Verpackungsmüll auf lange Sicht nicht unbedingt konkurrenzfähig mit den anderen Methoden der Haarentfernung.
Epilieren mit dem Epiliergerät
Alle Techniken, bei denen das Haar samt Wurzel verschwindet, gehören zu den Epilier-Methoden. Dazu zählt neben Waxing – inklusive Sugaring – auch das Lasern. Viele verbinden mit dem Begriff „Epilieren“ aber vor allem das Entfernen von Haaren mit einem Epiliergerät. Dieses zupft die Haare an der Wurzel aus und ermöglicht ähnlich wie die anderen Epilier-Methoden vier bis sechs Wochen lang glatte Haut. Mittlerweile gibt es zahlreiche Geräte für Zuhause. Allerdings kann die Anwendung vor allem im Intimbereich und unter den Achseln recht schmerzhaft sein.
Waxing mit Kalt- und Warmwachs
Waxing, also das Entfernen der Haare mit Kalt- oder Warmwachs, verspricht wochenlang glatte Haut, denn das Haar wird samt Wurzel ausgerissen. Klingt schmerzhaft? Ist es auch.
Vor allem die ersten Behandlungen können eine Belastungsprobe sein. Sowohl bei der schnelleren Kalt- als auch bei der Warmwachsbehandlung wird ein Streifen Stoff mit Wachs bestrichen, auf die zu enthaarende Stelle gedrückt und – Augen zu und durch – abgezogen. Dies wiederholt sich, bis der gewünschte Bereich haarfrei ist.
Warmwachs wird vor der Prozedur erhitzt. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn das Wachs darf weder zu kalt noch zu heiß sein. Insgesamt ist diese Form des Waxing zeitaufwändiger. Der große Vorteil: Durch Wärme öffnen sich die Hautporen, so dass die Behandlung schonender ist und die Haut weniger irritiert.
Die Prozedur belohnt mit vier bis sechs Wochen glatter Haut. Ein angenehmer Nebeneffekt des Waxing ist, dass die Haare feiner und mit dünneren Spitzen nachwachsen. Weitere Behandlungen werden somit etwas erträglicher.
Mittlerweile gibt es auch Kaltwachsstreifen für Zuhause zu kaufen. Doch es empfiehlt sich, zumindest die ersten Behandlungen in einem Kosmetikstudio durchführen zu lassen. So bekommen Sie ein Gefühl für das richtige Handling und können die Methode professionell kennenlernen.
Die süße Waxing-Alternative: Sugaring
Sugaring hat vor allem im Orient eine lange Tradition und wird darum auch „Persian Waxing“ genannt. Dabei wird meist Halawa, eine Mischung aus Zucker und Zitronensäure, handwarm aufgetragen. Die Methode ist ebenfalls schonender als Kaltwachs und beugt Rötungen sowie Pickelchen vor.
Wie alle Methoden des Epilierens sorgt Sugaring bis zu sechs Wochen für glatte Haut. Übrigens: Wenn von „Brazilian Waxing“ die Rede ist, geht es meist um das Entfernen der Haare im Intimbereich mittels Sugaring oder Warmwachs. Denn beide Methoden sind für die empfindliche Bikinizone besonders gut geeignet.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Sugaring-Kits für Zuhause – sind diese empfehlenswert? Meist ist die Paste für kurze Zeit in die Mikrowelle zu stellen, auf mitgelieferte Vlies-Stücke zu streichen und dann auf die Haut zu drücken.
Klingt einfach, doch es empfiehlt sich, ein professionelles Sugaring bei der Kosmetikerin mindestens einmal erlebt zu haben, um ein Gefühl für die Abläufe zu bekommen. Ohne Erfahrung kann trotz genauer Anleitung einiges schiefgehen. Viele Anwender berichten beispielsweise, dass dickere Haare sich nicht lösen.
Lichtblicke für eine haarfreie Zukunft – Laser & IPL
Haare weg mit Laser – wie funktioniert’s? Beim Lasern absorbiert das Melanin, also die Farbpigmente der Haarwurzel, den Lichtstrahl und wandelt ihn in Wärme um. Diese wiederum zerstört die Haarwurzel. Dies kann mit einem leichten Wärmegefühl einhergehen, doch die meisten empfinden „Lasern“ im Vergleich zu anderen Epilier- Methoden als angenehmer.
Ursprünglich war die Haarentfernung mit dem Laser nicht für Menschen mit grauen oder hellen Haaren oder auf sehr dunkler Haut geeignet. Doch die Lasersysteme haben sich schnell weiterentwickelt und können heute mit einem besonders breiten Wirkungsspektrum überzeugen.
Der Besuch bei einem Dermatologen bzw. Lasermediziner ist hierfür die beste Wahl. Anhand des Hauttyps und Haarwuchses lässt sich eine Laserbehandlung optimal an individuelle Bedürfnisse anpassen. Ob dauerhafte Haarentfernung an Beinen, Achseln, Brust, Bauch oder Intimbereich, der Laser ist ein effektiver Weg zu dauerhaft streichelzarter Haut. Und auch zur Behandlung kleinerer Areale, wie beispielsweise störender Härchen im Gesicht, ein Damenbart oder einzelner Haare, ist der Laser sehr gut geeignet.
Neben den klassischen Lasern stehen IPL-Geräte („Intense Pulsed Light“) mit einer ähnlichen Wirkungsweise zur Wahl. Die beiden Techniken unterscheiden sich vor allem durch den verwendeten Lichttyp. Der größte Vorteil der Enthaarung mit Licht: Durch das Zerstören der Haarwurzel ermöglichen Laser und IPL eine dauerhafte Haarentfernung. Allerdings brauchen Sie hierfür Geduld: Die Anwendung ist mehrfach im Abstand von rund sechs Wochen zu wiederholen. Denn der Laser entfernt jeweils immer nur Haare, die sich in der Wachstumsphase befinden. Sind – je nach Haartyp nach sechs bis acht Sitzungen – alle Haare entfernt, können Sie das Kapitel „Haarentfernung“ in Ihrem Leben schließen.
Einige Anwenderinnen müssen nach Jahren wieder zurückblättern: Hormonelle Veränderungen können dazu führen, dass aus bisher inaktiven Haarwurzeln wieder Härchen sprießen. Dann kann eine erneute Laserbehandlung notwendig sein.
Weitere Informationen zur Dauerhaften Haarentfernung mit dem Laser