Milien richtig behandeln

Hautgrieß behandelnEin strahlender, glatter Teint gehört für viele zu den wichtigsten Merkmalen für Schönheit und Attraktivität. Nicht nur Pickelchen oder hartnäckige Mitesser können dabei unser Hautbild beeinträchtigen. Auch sogenannte Milien sind lästige Hautveränderungen, die vor allem Frauen belasten. Wie die hartnäckigen Pünktchen im Gesicht entstehen und wie Sie sie am besten wieder loswerden, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Was sind Milien?

Die lateinische Bezeichnung „Milium“, in der Mehrzahl „Milien“, beschreibt bereits das Aussehen der kleinen Störenfriede: Denn „Milium“ bedeutet übersetzt „Hirse“. Umgangssprachlich sind Milien im Deutschen aber auch als Grießkorn, Hirsekorn oder Hautgrieß bekannt. Denn wie kleine Hirsekörner sehen sie auch aus: Milien sind kleine, stecknadelkopfgroße Pünktchen im Gesicht, die ganz spontan auftauchen.
Bei Milien handelt es sich nicht etwa um Mitesser oder Pickelchen, sondern um kleine Zysten. Eine Zyste ist ein Hohlraum, der von einer Kapsel umgeben ist. Im Inneren der Kapsel befindet sich ein Keratin-Talg-Gemisch, das aus den Talgdrüsen stammt.

Milien können einzeln, aber auch in Gruppen überall am Körper auftreten. Meist befinden sie sich jedoch – zum Leidwesen der Betroffenen – im Gesichtsbereich. Die lästigen Zysten sind zwar absolut harmlos, werden von Betroffenen jedoch meist als sehr störend empfunden. Wer sich an ein oder zwei Grießkörnchen nicht stört, braucht also nichts zu unternehmen. Es gibt aber auch Fälle bei denen die kleinen Plagegeister zu Dutzenden im Gesicht auftauchen und bei Betroffenen einen großen Leidensdruck auslösen.

Ursachen für Milien im Gesicht

Warum bekommen manche Menschen zahlreiche Milien, andere bleiben von ihnen verschont? Die Gründe hierfür sind nicht vollständig geklärt, hormonelle Veränderungen gehören jedoch sicher dazu. Das ist auch der Grund warum vor allem Frauen, die aufgrund von Monatszyklus, Schwangerschaft und Wechseljahren häufiger hormonellen Veränderungen ausgesetzt sind, betroffen sind. Aber auch die individuelle Hautpflege hat Einfluss auf die Entstehung von Milien. Auf der Haut von erwachsenen Männern taucht der Hautgrieß aber nur selten auf.

Neben diesen primären Milien gibt es auch Milien, die infolge einer Erkrankung oder nach einer Hautverletzung wie Verbrennungen auftreten. Experten sprechen dann von sekundären Milien. Sie sind weniger häufig und bilden sich meist mit der Zeit von selbst zurück.

Milien bei Neugeborenen

Neben erwachsenen Frauen sind vor allem neugeborene Jungen von Milien betroffen. Wiederum liegt die Ursache in den Hormonen. Denn während Schwangerschaft und Geburt schüttet der Körper der Frau besonders viele Hormone aus – diese gelangen über die Nabelschnur in den Körper des Kindes.
Neugeborene Jungen reagieren empfindlicher auf die hormonellen Veränderungen in den ersten Lebenswochen, was sich in Form von kleinen Grießkörnchen zeigt. Diese erscheinen meist rund drei Wochen nach der Geburt. Meist tauchen die Grießkörnchen dann im Gesicht, aber auch am Zahnfleisch auf. Milien am Zahnfleisch werden dann auch „Epstein-Perlen“ genannt.

Auch bei Neugeborenen besteht kein Grund zur Sorge: Bei ihnen verschwindet Hautgrieß nach vier bis sechs Wochen von ganz allein. Dennoch gilt: Der Kinderarzt sollte die Diagnose stellen, da „weiße Pünktchen“ womöglich auch Symptom einer Pilzinfektion sein können.

Milien selbst entfernen?

Von selbst verschwinden die kleinen Körnchen leider nur bei Säuglingen oder wenn es sich bei ihnen um sekundäre Milien nach einer Krankheit handelt. Für die meisten Erwachsenen bedeutet dies, sofern sie die Milien loswerden möchten: ab zum Experten!

Zum Profi wegen eines kleinen, harmlosen Körnchens? Richtig! Wer eine Hautveränderung an sich bemerkt, sollte am besten immer einen Dermatologen aufsuchen, damit dieser eine genaue Diagnose stellen kann. Zudem kann er Grießkörnchen unkompliziert entfernen.
Denn auch wer Hautgrieß selbst sicher als solchen erkennt, sollte die lästigen Körnchen auf keinen Fall auf eigene Faus behandeln und versuchen sie auszudrücken. Dies ist bei Milien nämlich nicht möglich: Es erfordert immer ein leichtes Anritzen der Hautstelle, durch die der Inhalt der Mini-Zyste austreten kann. Wer nun selbst Hand anlegt, handelt sich schnell Narben oder schmerzhaften Entzündungen ein. Da Milien besonders gerne auf der dünnen Haut rund um die Augenpartie auftreten, ist hier das Verletzungsrisiko besonders hoch.Das tut nicht nur weh, sondern stört optisch mehr als die ursprüngliche Milie. Zudem bleibt oft ein kleiner Talg-Rest zurück und bildet den Nährboden für neuen Hautgrieß. Darum sollten Sie die Entfernung lieber beim Dermatologen oder im Rahmen einer medizinischen Kosmetik entfernen lassen.

Hausmittel gegen Milien?

Im Internet findet man zahlreiche Hausmittel, die angeblich gegen Milien helfen. Wer Geduld mitbringt und sich nicht sonderlich an den Grießkörnchen stört, der kann sie ausprobieren: Rosenwasser, Honig oder diverse Öle sollen Milien zum Verschwinden bringen. Allerdings gibt es keinen Beleg für die Wirksamkeit der Hausmittel. Wer empfindliche Haut hat, lässt sich besser auf keine Experimente ein. Auch Peelings sind vor allem vorbeugend sinnvoll, nutzen jedoch wenig, wenn der Hautgrieß erst einmal da ist.

Kleiner Schnitt: Milien professionell entfernen

Kosmetiker oder Dermatologen ritzen Milien mit einer Lanzette oder einer Kanüle an und entleeren sie anschließend. Der Termin dauert nur wenige Minuten und die Milie ist Geschichte. Zurück bleibt eine winzige Wunde, die keinerlei Nachbehandlung bedarf und spurenlos verheilt.

Wenn Sie mehrere Milien im Augenbereich entfernen lassen möchten, sollten Sie immer einen Hautarzt aufsuchen.

Eine moderne Methode, Milien zu entfernen, stellt die Laserbehandlung dar. Dabei trägt ein Erbium-Laser die oberste Hautschicht über dem Grießkörnchen präzise ab. Wie die manuelle Entfernung bleibt auch hierbei nur eine winzige Wunde zurück, die keine Nachbehandlung erfordert. Allerdings ist der Einsatz des Lasers kostspieliger und findet darum vor allem bei großflächigeren Hautveränderungen oder einem gesteigerten Narbenrisiko statt. Ihr Hautarzt berät Sie hinsichtlich der für Sie am besten geeigneten Therapie.

Milien vorbeugen: Pflege & Sonnenschutz

Einen hundertprozentigen Schutz vor den lästigen Grießkörnchen gibt es nicht.
Wenn Sie zu Milien neigen, können Sie dennoch einiges tun, um das Risiko zu minimieren: 
Legen Sie besonderen Wert auf eine gründliche tägliche Gesichtsreinigung und gönnen Sie sich ein- bis zweimal wöchentlich ein Peeling. Sonneneinstrahlung kann die Entstehung von Grießkörnchen begünstigen: Denken Sie bereits im Frühling an entsprechenden Sonnenschutz. In vielen Tagescremes ist mittlerweile ein Lichtschutzfaktor integriert. Wer häufig Milien bekommt, sollte auch im Winter eine entsprechende Creme auftragen. Apropos Tagescreme: Auch falsche, zu fettige Pflege kann in Grießkörnchen münden. Eine an den Hauttyp angepasste Pflege ist auch deshalb besonders empfehlenswert.

Medizinische Kosmetik zur Vorbeugung von Milien

Eine gute Gelegenheit, Milien entfernen zu lassen sowie über individuelle Prophylaxe zu sprechen, ist eine medizinische Kosmetik-Behandlung. Denn am Anfang jeder Behandlung steht eine eingehende Hautanalyse inklusive Beratung über auf Ihren Hauttyp abgestimmte Pflege. So können Sie Ihre aktuelle Hautpflege auf den Prüfstand stellen. Auf Sie zugeschnittene Peelings oder das Entfernen von Grießkörnchen gehören ebenfalls zum Repertoire der Haut-Profis. Übrigens: Diese können außerdem mittels moderner Verfahren wie Microneedling bereits vorhandene Milien- oder Akne-Narben unscheinbarer erscheinen lassen.

Weitere Informationen zur Medizinischen Kosmetik