Melasma – Pigmentstörungen in der Schwangerschaft

 

Als Melasma bezeichnet man eine übermäßige Pigmentierung der Haut. Diese tritt vor allem im Gesicht auf. Nachdem vorwiegend Frauen im gebärfähigen Alter betroffen sind und Melasmen während der Schwangerschaft gehäuft auftreten, ist die Pigmentstörung im Volksmund auch unter dem Namen Schwangerschaftsmaske bekannt.
Doch wieso treten die lästigen Pigmentflecken in der Schwangerschaft so häufig auf? Sind solche Schwangerschaftsflecken gefährlich und wie kann man ihnen vorbeugen? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es, um Pigmentflecken zu entfernen? Solche und ähnliche Fragen wollen wir im folgenden Artikel beantworten.

Was ist ein Melasma?

Als Melasma – veraltet auch Chloasma – bezeichnet man eine erworbene Pigmentstörung. Der umgangssprachliche Ausdruck Schwangerschaftsmaske ist ebenso geläufig. Es handelt sich dabei um eine (schwangerschaftsbedingte) verstärkte Pigmentierung (Hyperpigmentierung), die bestimmte Körperareale betrifft. Es wird also übermäßig viel Melanin gebildet – das Pigment, das unseren Hautton oder die Farbe unserer Augen beziehungsweise Haare bestimmt. Grund hierfür ist die verstärkte Aktivität von Melanozyten, melaninproduzierenden Zellen in der untersten Schicht der Epidermis.

Im Gesichtsbereich befinden sich besonders viele Melanozyten. In weiterer Folge zeigen sich deutlich braune Flecken vorrangig im Gesicht, seltener an Armen oder Beinen. Die Ausprägung solcher Pigmentflecken kann deutlich variieren. Nicht zuletzt ist ihr Auftreten von verschiedenen Faktoren wie dem Hauttyp, Hormonen, genetischer Disposition sowie UV-Strahlung abhängig.

Weltweit sind einige Millionen Menschen von einem Melasma betroffen. Damit ist die Pigmentstörung keineswegs ein seltenes Phänomen. Besonders häufig zeigt sie sich bei Frauen im gebärfähigen Alter, Männer hingegen weisen nur selten Pigmentflecken im Gesicht auf. Zudem sind Personen mit dunklerem Hautton eher betroffen.

Wie sieht ein Melasma aus?

Das Aussehen eines Melasmas kann variieren, je nachdem, in welchen Hautschichten sich Melanin vorrangig einlagert. Demnach unterscheidet man drei verschiedene Formen der Pigmentstörung:

Epidermales Melasma: Melanin lagert sich vorwiegend in der obersten Hautschicht ein. Pigmentflecken erscheinen deutlich braun bis rötlich gefärbt.
Dermales Melasma: Melanin lagert sich vorwiegend in den Schichten der Lederhaut ein. Pigmentflecken erscheinen bräunlich-grau gefärbt.
Mischform: Melanin lagert sich in den Schichten der Lederhaut sowie der oberen Hautschicht gleichermaßen ein. Die Folge sind bräunlich-graue bis ockerfarbene Pigmentflecken.

Die Pigmentstörung zeigt sich vor allem an sonnenexponierten Stellen im Gesicht, also im Bereich von Stirn, Wangen, Nase sowie oberhalb der Lippe. Sie tritt häufig symmetrisch auf, was ihr – aufgrund des vermehrten Vorkommens während der Schwangerschaft – auch den umgangssprachlichen Namen Schwangerschaftsmaske eingebracht hat. Das Melasma zeigt meist ein eher großflächiges, netzartiges Erscheinungsbild und ist in der Regel recht deutlich begrenzt. Während es in der kalten Jahreszeit tendenziell verblasst, tritt es ab dem Frühjahr wieder deutlicher in Erscheinung. Grund dafür ist die verstärkte Sonneneinstrahlung.

Ein wesentliches Merkmal der Pigmentstörung ist die Symptomfreiheit. Weder schmerzt ein Melasma, noch juckt oder brennt es. Die Flecken im Gesicht sind nicht erhaben und stellen – entgegen aller Befürchtungen – keine Krebsvorstufen dar. Allerdings können vor allem deutlich ausgeprägte Melasmen psychisch stark belasten. Das wirkt sich mitunter negativ auf den Selbstwert aus und kann durchaus auch sozialen Rückzug und Isolation zur Folge haben.

Pigmentflecken in der Schwangerschaft

Mit nur etwa zehn Prozent aller Fälle sind Männer ausgesprochen selten von den braunen Flecken im Gesicht betroffen. Die Pigmentstörung stellt sich vorwiegend bei Frauen im gebärfähigen Alter ein. Vor allem in der Schwangerschaft tritt sie häufig auf. Das Melasma im Gesicht wird daher im Volksmund gerne auch als Schwangerschaftsmaske bezeichnet. Naheliegender Grund für die Schwangerschaftsflecken sind Veränderungen im Hormonhaushalt. Vor allem der deutliche Anstieg von Östrogen ist hier zu nennen. Das weibliche Sexualhormon regt Melanozyten verstärkt zur Produktion von Melanin an. Doch auch FSH (Follikelstimulierendes Hormon) sowie LH (Luteinisierendes Hormon) spielen eine Rolle.

Vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte – wenn der Östrogenspiegel besonders hoch ist – bildet sich das Melasma verstärkt. In den Monaten nach der Geburt ist eine Besserung recht wahrscheinlich. Häufig verschwindet die Pigmentstörung auch zur Gänze, sobald sich die Hormone wieder einpendeln. Hormoneller Einfluss anderer Art (hormonelle Verhütungsmittel, Hormonersatztherapie o.ä.) kann ebenso Pigmentflecken im Gesicht zur Folge haben. Neben dem hormonellen Aspekt ist Sonnenlicht als Einflussfaktor wesentlich. Aufgrund der Schwangerschaftshormone ist die Haut zudem besonders lichtempfindlich.

Sind Schwangerschaftsflecken gefährlich?

Pigmentflecken in der Schwangerschaft sind kein Grund zur Sorge. Sie treten symptomlos auf und sind nicht als Krebsvorstufen einzuordnen. Dennoch verunsichert es, wenn plötzlich braune Flecken im Gesicht auftauchen. Als Laie kann man solche Pigmentveränderungen nämlich durchaus schwer einschätzen.

Grundsätzlich sollten ohnehin regelmäßige Termine beim Hautarzt stattfinden. Am besten lässt man Pigmentflecken im Rahmen solcher Vorsorgeuntersuchungen abklären. Akuter Handlungsbedarf ist dann gegeben, wenn man Schmerzen verspürt, Blutungen auftreten oder aber Hautveränderungen seltsam erscheinen (etwa rau, erhaben oder verändert in Umgrenzung beziehungsweise Durchmesser).

Wenngleich das Melasma ungefährlich und auf klare Ursachen zurückzuführen ist, kann es von Betroffenen als sehr störend empfunden werden. Auch psychische Auswirkungen sind keine Seltenheit. In solchen Fällen sollte eine Behandlung in Erwägung gezogen werden. Treten Pigmentveränderungen in der Schwangerschaft auf, wartet man mit der Therapie allerdings besser ab. Nicht nur, um Risiken für das Ungeborene zu vermeiden, in vielen Fällen gibt sich das Melasma nach der Geburt ganz von selbst wieder. Grundsätzlich haben sich auch vorbeugende Maßnahmen als recht wirkungsvoll erwiesen.

Warum kommt es zu einer Schwangerschaftsmaske?

Doch weshalb tritt ein Melasma gerade in der Schwangerschaft so häufig auf? Ursächlich dürfte ein Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren sein, die mehr oder weniger stark wirken. Allen voran triggern hormonelle Veränderungen sowie UV-Licht die verstärkte Pigmentierung.

Vor allem der Anstieg von Östrogen stimuliert die Melanozyten nachweislich, was eine erhöhte Produktion von Melanin zur Folge hat. Dieser Effekt lässt sich auch im Zusammenhang mit hormonellen Verhütungsmethoden oder Hormonersatztherapien beobachten. Ebenso regt ultraviolette Strahlung die Aktivität melaninproduzierender Zellen an. So wirkt sich also vor allem die Kombination aus hormonellen Faktoren und Sonnenstrahlung ungünstig auf die Bildung eines Melasmas aus. Nachdem werdende Mütter aufgrund der Schwangerschaftshormone ganz besonders lichtempfindlich sind, verstärkt sich der Effekt des UV-Lichtes zusätzlich.

Dazu kommen weitere Triggerfaktoren wie genetische Komponenten, der Hautton oder Medikamenteneinnahmen. So spielen etwa familiäre Häufungen im Hinblick auf Pigmentstörungen durchaus eine Rolle. Ebenso nimmt der generelle Hautton Einfluss auf Stärke und Ausprägung der Schwangerschaftsmaske. Je dunkler der Hauttyp, umso stärker zeigt sich die Hyperpigmentierung. Medikamente haben vor allem dann Einfluss, wenn sie die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen oder Hormone beinhalten. Das trifft neben Hormonpräparaten etwa auf manche Antibiotika sowie Medikamente bei einer Chemotherapie zu. Ferner können sich auch diverse Erkrankungen ungünstig auf die Pigmentierung der Haut auswirken. Solche sind beispielsweise Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Akne, Stoffwechselerkrankungen sowie Infektionskrankheiten wie etwa Gürtelrose.

Pigmentstörung: Ursachen im Überblick

  • Hormonelle Faktoren
  • Sonnenlicht (ultraviolette Strahlung)/erhöhte Lichtempfindlichkeit
  • Genetische Disposition
  • Hautton
  • Medikamenteneinnahme (Hormonersatztherapie, manche Antibiotika,…)
  • Erkrankungen (Hauterkrankungen, Gürtelrose, Stoffwechselerkrankungen,…)

Melasma in der Schwangerschaft: Sonnenbäder besser einschränken

Hautkrebs vorbeugen durch Sonnenschutz
 

Dass Sonneneinstrahlung Melanozyten anregt, vermehrt Pigmente zu produzieren, ist uns aus dem Alltag bekannt. Aus diesem Grund werden wir im Sommer – vor allem nach dem Genuss von Sonnenbädern – braun. Neben hormonellen Faktoren gilt die Sonnenstrahlung als Hauptauslöser der Schwangerschaftsmaske. Während in Bezug auf den steigenden Hormonspiegel natürlich wenig Einflussmöglichkeiten gegeben sind, können Schwangere im Hinblick auf die UV-Strahlung vorbeugend agieren. Vor allem bei entsprechender Veranlagung ist das auch unbedingt anzuraten. Zudem ist die Haut in der Schwangerschaft ohnehin lichtempfindlicher als sonst. Und auch dem Kreislauf tut Sonnenbaden in der Schwangerschaft nichts Gutes.

Schwangere sollten ausgedehnte Sonnenbäder also besser vermeiden. Generell ist es sinnvoll, direkte Sonneneinstrahlung so gut wie möglich zu reduzieren beziehungsweise exponierte Stellen – vor allem das Gesicht – entsprechend zu schützen. Dazu nutzt man am besten ein hochwertiges Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor.

Nachdem schon wenige Minuten direkte Sonnenstrahlung die Melaninproduktion ankurbeln, sollte auf das Eincremen auch im Alltag nicht vergessen werden. Das gilt für Herbst- und Wintermonate ebenso wie für die warme Jahreszeit. Der Sonnenschutz ist zudem regelmäßig zu erneuern, da er mit der Zeit an Wirksamkeit einbüßt. Auch eine Kopfbedeckung, die das Gesicht beschattet (Sonnenhut, Kappe), ist hilfreich. Wer Angst vor einem Vitamin-D-Mangel hat, lässt den Wert am besten regelmäßig kontrollieren. Bei Bedarf kann hier leicht supplementiert werden.

Weitere Informationen zum Vitamin D-Mangel

Wie kann man Pigmentflecken in der Schwangerschaft vermeiden?

Der steigende Hormonspiegel in der Schwangerschaft ist wesentlich für die Versorgung des Kindes. Hier lässt sich demnach nicht ansetzen. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, um ein Melasma zu vermeiden. Neben dem schon beschriebenen Sonnenschutz als wesentliche Säule, stehen vor allem Pflege und das Vermeiden von schädlichen Einflussfaktoren im Fokus.

Eine sorgfältige Reinigung der Gesichtshaut sowie feuchtigkeitsspendende Pflege sind unbedingt anzuraten. Darüber hinaus sollte all jenes, das die Haut schwächt und angreift, nach Möglichkeit vermieden werden. Allen voran sind das Abgase, Zigarettenrauch, Kälte sowie Zugluft.

Wie lassen sich Pigmentflecken entfernen?

Pigmentflecken sollte man in der Schwangerschaft und Stillzeit besser in Ruhe lassen. In vielen Fällen verblassen sie mit sinkendem Hormonspiegel ohnehin beziehungsweise verschwinden sogar ganz. Ist das nicht der Fall, sondern hält sich das Melasma hartnäckig, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Behandlung.

In der Regel stützt sich die Therapie von Pigmentflecken auf drei verschiedene Säulen: medikamentöse Behandlung (Aufheller), chemisches Peeling sowie Lasertherapie. Verschiedene Vor- und Nachteile sollten gut gegeneinander abgewogen werden. Auch die Kombination unterschiedlicher Ansätze kann dazu beitragen, Pigmentflecken dauerhaft zu entfernen.

Pigmentflecken bleichen

Die medikamentöse Therapie setzt auf den Effekt bleichender Wirkstoffe. Entsprechende vom Facharzt verschriebene Arzneien werden dabei auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Die Bleichwirkung ergibt sich durch eine Blockade von bestimmten Enzymen. In weiterer Folge wird die Produktion von Melanin gehemmt. Als Wirkstoff kommt hier vor allem Hydrochinon (2-4 %) zum Einsatz, aber auch Kojisäure oder Rucinol bleichen die Haut wirkungsvoll. Um Entzündungsprozessen entgegenzuwirken werden in der Regel Steroide wie Hydrokortison beigemengt. Dennoch können Nebenwirkungen wie Reizungen oder vermehrte Hautschuppung auftreten. Darüber hinaus ist eine erhöhte Lichtempfindlichkeit gegeben, weshalb die Therapie mit bleichenden Wirkstoffen eher in den Herbst- und Wintermonaten stattfinden sollte.

Melasma mit chemischem Peeling entfernen

Zur Entfernung von Pigmentflecken kommt neben der medikamentösen Therapie ebenso ein chemisches Peeling infrage. Dabei werden säurehaltige Lösungen – Glykolsäure, Fruchtsäure oder Salicylsäure – angewendet, um die oberste Hautschicht samt dem dort eingelagerten Farbstoff zu entfernen. Hautirritationen, allergische Prozesse oder auch Schmerzen können Nebenwirkungen sein. Nachdem das chemische Peeling mehrmals angewendet werden muss, um eine deutliche Verbesserung des Melasmas zu erreichen, ist diese Behandlungsmethode durchaus auch mit finanziellem Aufwand verbunden.

Weitere Informationen zu chemischen Peelings

Pigmentstörung mit Laser behandeln

Die Laserbehandlung ist inzwischen die beliebteste und effizienteste Möglichkeit, um Pigmentflecken zu entfernen. Durch die freigesetzten Lichtimpulse wird das Melanin in der Haut abgebaut. Auch tiefliegende Pigmentveränderungen erreicht man mittels Laser gut. Zwar ist die Laserbehandlung durchaus kostspielig, dafür aber effektiv. Innerhalb kürzester Zeit sind Erfolge gut sichtbar. Nicht zuletzt ist die Lasertherapie kaum mit Nebenwirkungen verbunden.

Melasma in der Schwangerschaft: Verlauf und Prognose

Der Verlauf einer Schwangerschaftsmaske lässt sich kaum vorhersehen. Vorbeugende Maßnahmen sind aber in jedem Fall sinnvoll. Selbst wenn diese das Auftreten von Pigmentflecken in der Schwangerschaft nicht sicher verhindern können, können sie den Verlauf sehr wohl positiv beeinflussen.

Grundsätzlich ist die Rückbildung einer Schwangerschaftsmaske in den Monaten nach der Geburt nicht unwahrscheinlich. Mit dem Absinken des Hormonspiegels verbessert sich das optische Erscheinungsbild mitunter erheblich. Dabei ist es wichtig, dass frischgebackene Mütter diesem Prozess auch Zeit geben. Von therapeutischem Experimentieren in Schwangerschaft oder Stillzeit ist klar abzuraten. Verblassen Melasmen nach einiger Zeit nicht und wird als störend empfunden, steht einer Behandlung jedoch nichts im Wege.