Ob PC-Monitor, Smartphone oder iPad: Kleine und mittelgroße Bildschirme gehören zu unserem Alltag. Doch sie bringen nicht nur jede Menge Informationen und Abwechslung in unser Leben, sondern auch „blaues Licht“ – das wiederum in der Kritik steht. Wir informieren über die Folgen von blauem Licht aus smarten Geräten für unsere Gesundheit und unsere Haut. Erhalten Sie außerdem Tipps, wie Sie sich vor blauem Licht schützen können.
Was ist „blaues Licht“?
Wenn wir von blauem Licht sprechen, sprechen wir über die Farbtemperatur. Die Maßeinheit für die Farbtemperatur heißt Kelvin, wobei Tageslicht bei 5.500 bis 6.000 Kelvin den Nullpunkt bildet. Als „warmes“ Licht bezeichnen wir alle Werte darunter, zum Beispiel den Schein einer brennenden Kerze. „Kalt“ sind Werte über 6.000 Kelvin. In Wellenlängen entspricht blaues Licht 400 bis 500 nm. Warmes Licht ist rötlich, orange oder gelb, kaltes Licht blau. Blaues Licht wird auch HEV-Licht (High Energy Visible) genannt. Unseren natürlichen Sehgewohnheiten entspricht vor allem warmes und „neutrales“, also weißes Licht um den Nullpunkt – sowie kaltes Licht in geringerem Maße. Dabei nehmen wir blaues Licht nicht unbedingt als „blau“ wahr. Auch eine Nebellandschaft kann viel „Blaulicht“ enthalten. Displays haben meist eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin beziehungsweise zirka 450 nm. Ob und wie blaues Licht unserer Gesundheit schaden kann, wird derzeit kontrovers diskutiert. Fakt ist, dass es in die tieferen Hautschichten eindringen kann.
Blaues Licht in unserem Alltag
Wie viele Stunden verbringen Sie täglich vor Bildschirmen? Ob Arbeit am PC, chatten via Messenger oder die Zeitungs-App im Bus – die meisten von uns kommen auf über zehn Stunden „Bildschirmzeit“ pro Tag. Viele unterschätzen dabei das Smartphone, auf das die meisten in kurzen Abständen schauen. Hätten Sie gedacht, dass Menschen, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden, dies rund 50- bis 100mal täglich tun? Die durchschnittliche Zeit eines Erwachsenen am Smartphone beträgt dann auch satte 3,7 Stunden pro Tag. Am häufigsten klicken und wischen die Nutzer sich durch soziale Netzwerke und Online-Shops oder vertreiben sich die Zeit mit Video-Streams und mobilen Spielen. Dabei strahlen die Displays der Geräte kontinuierlich blaues Licht aus. Dementsprechend spielt dieses Licht eine große Rolle im Alltag vieler Menschen.
Folgen von blauem Licht auf die Gesundheit
Zu viel Zeit an PC und Smartphone kann viele Probleme mit sich bringen: Wir bewegen uns weniger oder bekommen den typischen „Handy-Nacken“. Wie aber wirkt sich das blaue Licht der smarten Geräte möglicherweise auf unsere Gesundheit aus? Vieles gilt es noch zu erforschen, doch drei Bereiche stehen im Fokus der bisherigen Erkenntnisse.
Schlaflos am Smartphone
Viele Menschen nehmen ihr Smartphone oder Tablet/iPad mit ins Bett. Zum Beispiel, um vor dem Schlafengehen noch ein paar Nachrichten zu versenden oder ein YouTube-Video zu schauen, Mails zu lesen oder vielleicht ein mobiles Spiel zu spielen. Doch was nach Entspannung klingen mag, ist für unser Gehirn alles andere, wenn HEV-Licht im Spiel ist. In der Natur nimmt der Anteil von blauem Licht gegen Abend ab, wir werden müder.
Denn so hilfreich blaues Licht am Morgen sein kann: Die kühle Farbtemperatur unterdrückt die Bildung von Melatonin, dem Hormon, das uns in den Schlaf gleiten lässt. Stattdessen fördern die „kalten“ Strahlen die Bildung von Serotonin, einem Wachmacher-Hormon. So bringt nicht nur das Surfen selbst, sondern auch das blaue Licht uns aus dem gesunden Tag-Nacht-Rhythmus.
Verdacht auf Netzhautschäden
Zwar werden Flachbildschirme im Hintergrund oft von LED beleuchtet und ja, LED-Licht kann bei geringem Abstand zur Lichtquelle die Netzhaut schädigen. Dies wäre etwas der Fall, wenn man längere Zeit aus nächster Nähe direkt in eine LED-Taschenlampe schaut.
Allerdings liegt die Beleuchtung mit kühlem Blau aus handelsüblichen Geräten wie PC-Monitoren, Smartphones oder Notebooks weit unterhalb des Grenzwerts. Selbst wer aus einem Abstand von unter 20 cm hineinblickt, schädigt seine Netzhaut damit nicht – zumindest nicht kurz- und mittelfristig. Allerdings steht künstliches blaues Licht im Verdacht, das Risiko für Makuladegenerationen im Alter zu erhöhen. Hierbei sterben die Sehzellen langsam ab, was zu völliger Blindheit führen kann. Erst Langzeitstudien werden Klarheit bringen.
Sicher ist: Augenprobleme rund um das digitale Büro kommen häufig vor. Sie resultieren aus trockenen Augen. Hier helfen spezielle Augenübungen, häufigeres Aufstehen und Wegschauen sowie Augentropfen gegen trockene Augen. Auch eine spezielle PC-Brille mit Blaulicht-Filter kann sinnvoll sein.
Blaues Licht lässt die Haut altern
Als „Digital Aging“ bezeichnen Experten die Auswirkungen von bläulichem Licht auf unsere Haut, also „digitales Altern“. Denn mittlerweile gilt als erwiesen: Blaues Licht beschleunigt die Hautalterung. Auch das HEV-Licht der Sonne kann in tiefe Hautschichten dringen und hier freie Radikale begünstigen. Freie Radikale wiederum stehen für oxidativen Stress der Hautzellen, die hierdurch schneller absterben. Außerdem soll blaues Licht die Kollagenstruktur der Haut negativ beeinflussen. In der Summe führt dies zu altersbedingten Pigmentflecken, tieferen Falten und schlafferer Haut. Allerdings bezieht die Forschung sich dabei vor allem auf das blaue Licht, das aus der Sonne kommt. Inwiefern HEV-Licht aus Displays sich auf die Haut auswirkt, ist umstritten.
Doch ein Zusammenhang zu frühzeitiger Hautalterung und blauem Licht aus smarten Geräten gilt als wahrscheinlich. Zudem beobachten manche Dermatologen neue Pigmentstörungen an Patienten, die vor allem im Wangenbereich auftreten. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zu Smartphone-Displays.
Lichtblick: Blaulicht auf Rezept
Wie auch in der Natur kann künstliches blaues Licht positive Eigenschaften haben, die Dermatologen sich zunutze machen. So kommt gebündeltes blaues Licht in der Therapie von Akne, Schuppenflechte oder zur schnelleren Wundheilung zum Einsatz. Dies ist kein Widerspruch zu möglichen Schäden. Denn es handelt sich hierbei um den gezielten und kurzfristigen Einsatz von hochdosiertem blauen Licht auf begrenzte Hautareale – ganz anders als in unserem Alltag.
So schützen Sie sich vor Digital Aging
Vermutlich lesen Sie diesen Beitrag auf einem PC-Monitor oder einem mobilen Gerät. Aber keine Angst – blaues Licht ist kein Grund, nur noch auf Gedrucktes zurückzugreifen. Denn Sie können viel für unbeschwertes Arbeiten sowie Lesen- und Surfen in der digitalen Welt tun. So schützen Sie sich und Ihre Haut vor blauem Licht:
Display-Filter für blaues Licht
Die meisten modernen Smartphones haben heute einen Modus, der einen „Blaulicht-Filter“ aktiviert. Dann wechselt der Bildschirm automatisch in einem bestimmten Zeitraum, zum Beispiel von 22 bis 7 Uhr morgens, die Farbe. Dieser Nachtmodus reduziert das blaue Licht, was auch das Einschlafen fördern kann. Bei Android-Geräten funktioniert dies via „Nachtmodus“, bei Apple via an den lokalen Sonnenuntergang anpassender App „Night Shift“. Sie können den Filter für blaues Licht auf neueren Geräten manuell an- und ausstellen, um ihn auch während des Tages zu nutzen. Das Gerät ist währenddessen normal zu verwenden. Statt in kühlem Weiß strahlt das Display mit der Filterfunktion in einem sanften Gelb.
Desktop-PC und Notebooks, die (noch) keinen automatischen Filter für blaues Licht haben, können Nutzer mit dem kostenlosen Programm f.lux „aufrüsten“. Es passt die Farben des Monitors an die Tageszeit an. Wer auf Farbtreue angewiesen ist – zum Beispiel Grafiker oder Fotografen – kann den Filter unkompliziert an- und ausschalten. Auch Windows 10 bietet automatische HEV-Licht-Reduzierungen an, die Sie individuell anpassen können. Hiermit tun Sie vor allem Ihrem Tag-Nacht-Rhythmus und Ihren Augen etwas Gutes. Denn für die Hautalterung spielt das kalte Licht auf den mehr als 30 cm entfernten Bildschirmen vermutlich keine signifikante Rolle.
Brillen mit Blaulicht-Filter
Filter gegen blaues Licht sind eine Option zur Brillenbeschichtung, die Optiker beim Konfigurieren von Sehhilfen standardmäßig anbieten. Da Sie damit auch die empfindliche Haut im Augenbereich vor dem Einfluss des blauen Lichts schützen können, können Brillengläser mit Blaulicht-Filter die beste Wahl für Sie sein. Sie empfehlen sich vor allem für Menschen, die tagsüber und nach Feierabend gerne an PC und Notebook sitzen. Wer einen Tag unter freiem Himmel verbringt, ist dabei zwar größeren Mengen von HEV-Licht ausgesetzt als am heimischen PC. Das Problem sind jedoch die Sehgewohnheiten: Bei der Arbeit starren wir ständig in die Quelle des blauen Lichts und setzen unsere Augen diesem intensiver aus. Tipp: Wer häufig Augenprobleme am PC hat, kann sich beim Optiker rund um PC-Arbeitsplatzbrillen beraten lassen.
Blaulicht-Filter in Cremes
Eine Creme mit Lichtschutzfaktor schützt nicht automatisch vor HEV-Licht. Doch im Handel sind mittlerweile einige Cremes erhältlich, die die Haut vor den negativen Einflüssen des blauen Lichts abschirmen. Meist kommen hierbei natürliche Antioxidantien zum Einsatz, zum Beispiel Wirkstoffe aus dem Schmetterlingsflieder oder der Studentenblume (Tagetes). Viele Experten gehen davon aus, dass Cremes, die vor freien Radikalen schützen, ebenso gegen die durch Blaulicht entstehenden freien Radikale wirken. Denn sie reduzieren den oxidativen Stress in den Hautzellen, der zu einer beschleunigten Alterung führt.
Weitere Antioxidantien wie Vitamin C oder B3 sind ebenfalls beliebte und bewährter Anti-Aging-Wirkstoffe. Eisenoxid in Kosmetikprodukten blockt das blaue Licht ab und wirkt wie eine Barriere gegen Blaulicht. Es kann also eine gute Ergänzung oder Alternative sein. Im Zweifel lassen Sie sich beim Kosmetiker beraten, um ein für Ihre Haut passendes Produkt zu bekommen.
Tipps gegen blaues Licht im Alltag
Abschließend einige Tipps, um unerwünschte Einflüsse von blauem Licht im Alltag zu minimieren:
LED-Lampen mit warmem Licht
Die meisten LED-Lampen haben einen hohen Anteil an blauem Licht. Anders als bei einem PC-Monitor gilt: Auch wer diese dunkler stellt, also dimmt, verändert den Blauanteil hierdurch nicht. Mittlerweile gibt es vermehrt LED-Lampen mit wärmerem Licht, die eher gelblich statt in kaltem Blau-Weiß erstrahlen. Solche „Retro“-Lampen erzeugen nicht nur eine wärmere Atmosphäre, sondern auch weniger blaues Licht. Achten Sie speziell bei der Wahl Ihrer Nachttischlampe auf ein warmes Licht.
Sonnenpausen einplanen
Wer regelmäßig nach draußen kommt, passt seinen Biorhythmus der natürlichen Lichtquelle, der Sonne, an. Besonders effektiv soll dabei das Beobachten eines Sonnenaufgangs oder Sonnenuntergangs sein. Natürlich sollten Sie sich je nach Wetterlage mit UV-Schutz vor Sonnenstrahlen schützen.
Digitales Lesen
Sie schmökern gerne via E-Reader? Moderne Geräte setzen heute auf Blaulicht-Filter. Informieren Sie sich über Ihr favorisiertes Modell, bevor Sie einen neuen E-Reader erwerben. Viele moderne Geräte sind inzwischen mit einem Filter ausgestattet. Ältere Geräte können Sie mit einer speziellen Schutzfolie, die blaues Licht herausfiltert, aufrüsten.
Reduzieren Sie Bildschirmzeit
Viele kenne das Gefühl, schnell mal einen Instagram-Post absetzen oder eine WhatsApp-Nachricht beantworten zu müssen. Doch die Allgegenwart von digitalen Geräten in der Freizeit stresst nicht nur die Haut. Wie wäre es mit stunden- oder tageweisem Digital Detox? Bücher aus echtem Papier, Zeichnen mit Bleistift statt Smart-Pen, Kochbuch aus dem Regal statt Online-Rezepte – all dies hilft beim Reduzieren von Bildschirmzeit. Unterstützung bieten Apps wie „Offtime“, „Moment“ sowie das kostenlose „QualityTime“ für Android. Apple zeichnet die Bildschirmaktivitäten auf und bietet Ihnen so einen guten Überblick.
Abstand halten
Bei über 30 cm Abstand ist die Wirkung von Blaulicht aus Geräten verschwindend gering. Bei Desktop-PC und Notebooks ist es leicht, auf Distanz zu gehen. Aber Smartphone oder E-Reader sind oft dichter an den Augen. Halten Sie darum wann immer möglich eine Armeslänge Abstand.
Bitte lächeln – am besten ohne Blitz
Möglicherweise können die Kamera-Blitze von Smartphones langfristig die Augen schädigen. Untersuchungen hierzu laufen derzeit noch. Bis weitere Erkenntnisse vorliegen, macht es Sinn, auf den Blitz bei Selfie und Co. wann immer möglich zu verzichten.
Filme und Serien auf dem TV-Gerät anschauen
Schauen Sie Filme oder Serien lieber am heimischen Fernseher statt auf dem Notebook oder gar auf dem Smartphone. Genießen Sie einen gemütlichen Sofaabend vor dem TV am besten mit einer weiteren Lichtquelle im Raum. Denn ist es dunkel, weiten sich unsere Pupillen, so dass mehr (blaues) Licht vom Monitor eindringt.
Ob PC-Monitor, Smartphone oder iPad: Kleine und mittelgroße Bildschirme gehören zu unserem Alltag. Doch sie bringen nicht nur jede Menge Informationen und Abwechslung in unser Leben, sondern auch „blaues Licht“ – das wiederum in der Kritik steht. Wir informieren über die Folgen von blauem Licht aus smarten Geräten für unsere Gesundheit und unsere Haut. Erhalten Sie außerdem Tipps, wie Sie sich vor blauem Licht schützen können.
Was ist „blaues Licht“?
Wenn wir von blauem Licht sprechen, sprechen wir über die Farbtemperatur. Die Maßeinheit für die Farbtemperatur heißt Kelvin, wobei Tageslicht bei 5.500 bis 6.000 Kelvin den Nullpunkt bildet. Als „warmes“ Licht bezeichnen wir alle Werte darunter, zum Beispiel den Schein einer brennenden Kerze. „Kalt“ sind Werte über 6.000 Kelvin. In Wellenlängen entspricht blaues Licht 400 bis 500 nm. Warmes Licht ist rötlich, orange oder gelb, kaltes Licht blau. Blaues Licht wird auch HEV-Licht (High Energy Visible) genannt. Unseren natürlichen Sehgewohnheiten entspricht vor allem warmes und „neutrales“, also weißes Licht um den Nullpunkt – sowie kaltes Licht in geringerem Maße. Dabei nehmen wir blaues Licht nicht unbedingt als „blau“ wahr. Auch eine Nebellandschaft kann viel „Blaulicht“ enthalten. Displays haben meist eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin beziehungsweise zirka 450 nm. Ob und wie blaues Licht unserer Gesundheit schaden kann, wird derzeit kontrovers diskutiert. Fakt ist, dass es in die tieferen Hautschichten eindringen kann.
Blaues Licht in unserem Alltag
Wie viele Stunden verbringen Sie täglich vor Bildschirmen? Ob Arbeit am PC, chatten via Messenger oder die Zeitungs-App im Bus – die meisten von uns kommen auf über zehn Stunden „Bildschirmzeit“ pro Tag. Viele unterschätzen dabei das Smartphone, auf das die meisten in kurzen Abständen schauen. Hätten Sie gedacht, dass Menschen, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden, dies rund 50- bis 100mal täglich tun? Die durchschnittliche Zeit eines Erwachsenen am Smartphone beträgt dann auch satte 3,7 Stunden pro Tag. Am häufigsten klicken und wischen die Nutzer sich durch soziale Netzwerke und Online-Shops oder vertreiben sich die Zeit mit Video-Streams und mobilen Spielen. Dabei strahlen die Displays der Geräte kontinuierlich blaues Licht aus. Dementsprechend spielt dieses Licht eine große Rolle im Alltag vieler Menschen.
Folgen von blauem Licht auf die Gesundheit
Zu viel Zeit an PC und Smartphone kann viele Probleme mit sich bringen: Wir bewegen uns weniger oder bekommen den typischen „Handy-Nacken“. Wie aber wirkt sich das blaue Licht der smarten Geräte möglicherweise auf unsere Gesundheit aus? Vieles gilt es noch zu erforschen, doch drei Bereiche stehen im Fokus der bisherigen Erkenntnisse.
Schlaflos am Smartphone
Viele Menschen nehmen ihr Smartphone oder Tablet/iPad mit ins Bett. Zum Beispiel, um vor dem Schlafengehen noch ein paar Nachrichten zu versenden oder ein YouTube-Video zu schauen, Mails zu lesen oder vielleicht ein mobiles Spiel zu spielen. Doch was nach Entspannung klingen mag, ist für unser Gehirn alles andere, wenn HEV-Licht im Spiel ist. In der Natur nimmt der Anteil von blauem Licht gegen Abend ab, wir werden müder.
Denn so hilfreich blaues Licht am Morgen sein kann: Die kühle Farbtemperatur unterdrückt die Bildung von Melatonin, dem Hormon, das uns in den Schlaf gleiten lässt. Stattdessen fördern die „kalten“ Strahlen die Bildung von Serotonin, einem Wachmacher-Hormon. So bringt nicht nur das Surfen selbst, sondern auch das blaue Licht uns aus dem gesunden Tag-Nacht-Rhythmus.
Verdacht auf Netzhautschäden
Zwar werden Flachbildschirme im Hintergrund oft von LED beleuchtet und ja, LED-Licht kann bei geringem Abstand zur Lichtquelle die Netzhaut schädigen. Dies wäre etwas der Fall, wenn man längere Zeit aus nächster Nähe direkt in eine LED-Taschenlampe schaut.
Allerdings liegt die Beleuchtung mit kühlem Blau aus handelsüblichen Geräten wie PC-Monitoren, Smartphones oder Notebooks weit unterhalb des Grenzwerts. Selbst wer aus einem Abstand von unter 20 cm hineinblickt, schädigt seine Netzhaut damit nicht – zumindest nicht kurz- und mittelfristig. Allerdings steht künstliches blaues Licht im Verdacht, das Risiko für Makuladegenerationen im Alter zu erhöhen. Hierbei sterben die Sehzellen langsam ab, was zu völliger Blindheit führen kann. Erst Langzeitstudien werden Klarheit bringen.
Sicher ist: Augenprobleme rund um das digitale Büro kommen häufig vor. Sie resultieren aus trockenen Augen. Hier helfen spezielle Augenübungen, häufigeres Aufstehen und Wegschauen sowie Augentropfen gegen trockene Augen. Auch eine spezielle PC-Brille mit Blaulicht-Filter kann sinnvoll sein.
Blaues Licht lässt die Haut altern
Als „Digital Aging“ bezeichnen Experten die Auswirkungen von bläulichem Licht auf unsere Haut, also „digitales Altern“. Denn mittlerweile gilt als erwiesen: Blaues Licht beschleunigt die Hautalterung. Auch das HEV-Licht der Sonne kann in tiefe Hautschichten dringen und hier freie Radikale begünstigen. Freie Radikale wiederum stehen für oxidativen Stress der Hautzellen, die hierdurch schneller absterben. Außerdem soll blaues Licht die Kollagenstruktur der Haut negativ beeinflussen. In der Summe führt dies zu altersbedingten Pigmentflecken, tieferen Falten und schlafferer Haut. Allerdings bezieht die Forschung sich dabei vor allem auf das blaue Licht, das aus der Sonne kommt. Inwiefern HEV-Licht aus Displays sich auf die Haut auswirkt, ist umstritten.
Doch ein Zusammenhang zu frühzeitiger Hautalterung und blauem Licht aus smarten Geräten gilt als wahrscheinlich. Zudem beobachten manche Dermatologen neue Pigmentstörungen an Patienten, die vor allem im Wangenbereich auftreten. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zu Smartphone-Displays.
Lichtblick: Blaulicht auf Rezept
Wie auch in der Natur kann künstliches blaues Licht positive Eigenschaften haben, die Dermatologen sich zunutze machen. So kommt gebündeltes blaues Licht in der Therapie von Akne, Schuppenflechte oder zur schnelleren Wundheilung zum Einsatz. Dies ist kein Widerspruch zu möglichen Schäden. Denn es handelt sich hierbei um den gezielten und kurzfristigen Einsatz von hochdosiertem blauen Licht auf begrenzte Hautareale – ganz anders als in unserem Alltag.
So schützen Sie sich vor Digital Aging
Vermutlich lesen Sie diesen Beitrag auf einem PC-Monitor oder einem mobilen Gerät. Aber keine Angst – blaues Licht ist kein Grund, nur noch auf Gedrucktes zurückzugreifen. Denn Sie können viel für unbeschwertes Arbeiten sowie Lesen- und Surfen in der digitalen Welt tun. So schützen Sie sich und Ihre Haut vor blauem Licht:
Display-Filter für blaues Licht
Die meisten modernen Smartphones haben heute einen Modus, der einen „Blaulicht-Filter“ aktiviert. Dann wechselt der Bildschirm automatisch in einem bestimmten Zeitraum, zum Beispiel von 22 bis 7 Uhr morgens, die Farbe. Dieser Nachtmodus reduziert das blaue Licht, was auch das Einschlafen fördern kann. Bei Android-Geräten funktioniert dies via „Nachtmodus“, bei Apple via an den lokalen Sonnenuntergang anpassender App „Night Shift“. Sie können den Filter für blaues Licht auf neueren Geräten manuell an- und ausstellen, um ihn auch während des Tages zu nutzen. Das Gerät ist währenddessen normal zu verwenden. Statt in kühlem Weiß strahlt das Display mit der Filterfunktion in einem sanften Gelb.
Desktop-PC und Notebooks, die (noch) keinen automatischen Filter für blaues Licht haben, können Nutzer mit dem kostenlosen Programm f.lux „aufrüsten“. Es passt die Farben des Monitors an die Tageszeit an. Wer auf Farbtreue angewiesen ist – zum Beispiel Grafiker oder Fotografen – kann den Filter unkompliziert an- und ausschalten. Auch Windows 10 bietet automatische HEV-Licht-Reduzierungen an, die Sie individuell anpassen können. Hiermit tun Sie vor allem Ihrem Tag-Nacht-Rhythmus und Ihren Augen etwas Gutes. Denn für die Hautalterung spielt das kalte Licht auf den mehr als 30 cm entfernten Bildschirmen vermutlich keine signifikante Rolle.
Brillen mit Blaulicht-Filter
Filter gegen blaues Licht sind eine Option zur Brillenbeschichtung, die Optiker beim Konfigurieren von Sehhilfen standardmäßig anbieten. Da Sie damit auch die empfindliche Haut im Augenbereich vor dem Einfluss des blauen Lichts schützen können, können Brillengläser mit Blaulicht-Filter die beste Wahl für Sie sein. Sie empfehlen sich vor allem für Menschen, die tagsüber und nach Feierabend gerne an PC und Notebook sitzen. Wer einen Tag unter freiem Himmel verbringt, ist dabei zwar größeren Mengen von HEV-Licht ausgesetzt als am heimischen PC. Das Problem sind jedoch die Sehgewohnheiten: Bei der Arbeit starren wir ständig in die Quelle des blauen Lichts und setzen unsere Augen diesem intensiver aus. Tipp: Wer häufig Augenprobleme am PC hat, kann sich beim Optiker rund um PC-Arbeitsplatzbrillen beraten lassen.
Blaulicht-Filter in Cremes
Eine Creme mit Lichtschutzfaktor schützt nicht automatisch vor HEV-Licht. Doch im Handel sind mittlerweile einige Cremes erhältlich, die die Haut vor den negativen Einflüssen des blauen Lichts abschirmen. Meist kommen hierbei natürliche Antioxidantien zum Einsatz, zum Beispiel Wirkstoffe aus dem Schmetterlingsflieder oder der Studentenblume (Tagetes). Viele Experten gehen davon aus, dass Cremes, die vor freien Radikalen schützen, ebenso gegen die durch Blaulicht entstehenden freien Radikale wirken. Denn sie reduzieren den oxidativen Stress in den Hautzellen, der zu einer beschleunigten Alterung führt.
Weitere Antioxidantien wie Vitamin C oder B3 sind ebenfalls beliebte und bewährter Anti-Aging-Wirkstoffe. Eisenoxid in Kosmetikprodukten blockt das blaue Licht ab und wirkt wie eine Barriere gegen Blaulicht. Es kann also eine gute Ergänzung oder Alternative sein. Im Zweifel lassen Sie sich beim Kosmetiker beraten, um ein für Ihre Haut passendes Produkt zu bekommen.
Tipps gegen blaues Licht im Alltag
Abschließend einige Tipps, um unerwünschte Einflüsse von blauem Licht im Alltag zu minimieren:
LED-Lampen mit warmem Licht
Die meisten LED-Lampen haben einen hohen Anteil an blauem Licht. Anders als bei einem PC-Monitor gilt: Auch wer diese dunkler stellt, also dimmt, verändert den Blauanteil hierdurch nicht. Mittlerweile gibt es vermehrt LED-Lampen mit wärmerem Licht, die eher gelblich statt in kaltem Blau-Weiß erstrahlen. Solche „Retro“-Lampen erzeugen nicht nur eine wärmere Atmosphäre, sondern auch weniger blaues Licht. Achten Sie speziell bei der Wahl Ihrer Nachttischlampe auf ein warmes Licht.
Sonnenpausen einplanen
Wer regelmäßig nach draußen kommt, passt seinen Biorhythmus der natürlichen Lichtquelle, der Sonne, an. Besonders effektiv soll dabei das Beobachten eines Sonnenaufgangs oder Sonnenuntergangs sein. Natürlich sollten Sie sich je nach Wetterlage mit UV-Schutz vor Sonnenstrahlen schützen.
Digitales Lesen
Sie schmökern gerne via E-Reader? Moderne Geräte setzen heute auf Blaulicht-Filter. Informieren Sie sich über Ihr favorisiertes Modell, bevor Sie einen neuen E-Reader erwerben. Viele moderne Geräte sind inzwischen mit einem Filter ausgestattet. Ältere Geräte können Sie mit einer speziellen Schutzfolie, die blaues Licht herausfiltert, aufrüsten.
Reduzieren Sie Bildschirmzeit
Viele kenne das Gefühl, schnell mal einen Instagram-Post absetzen oder eine WhatsApp-Nachricht beantworten zu müssen. Doch die Allgegenwart von digitalen Geräten in der Freizeit stresst nicht nur die Haut. Wie wäre es mit stunden- oder tageweisem Digital Detox? Bücher aus echtem Papier, Zeichnen mit Bleistift statt Smart-Pen, Kochbuch aus dem Regal statt Online-Rezepte – all dies hilft beim Reduzieren von Bildschirmzeit. Unterstützung bieten Apps wie „Offtime“, „Moment“ sowie das kostenlose „QualityTime“ für Android. Apple zeichnet die Bildschirmaktivitäten auf und bietet Ihnen so einen guten Überblick.
Abstand halten
Bei über 30 cm Abstand ist die Wirkung von Blaulicht aus Geräten verschwindend gering. Bei Desktop-PC und Notebooks ist es leicht, auf Distanz zu gehen. Aber Smartphone oder E-Reader sind oft dichter an den Augen. Halten Sie darum wann immer möglich eine Armeslänge Abstand.
Bitte lächeln – am besten ohne Blitz
Möglicherweise können die Kamera-Blitze von Smartphones langfristig die Augen schädigen. Untersuchungen hierzu laufen derzeit noch. Bis weitere Erkenntnisse vorliegen, macht es Sinn, auf den Blitz bei Selfie und Co. wann immer möglich zu verzichten.
Filme und Serien auf dem TV-Gerät anschauen
Schauen Sie Filme oder Serien lieber am heimischen Fernseher statt auf dem Notebook oder gar auf dem Smartphone. Genießen Sie einen gemütlichen Sofaabend vor dem TV am besten mit einer weiteren Lichtquelle im Raum. Denn ist es dunkel, weiten sich unsere Pupillen, so dass mehr (blaues) Licht vom Monitor eindringt.
Ob PC-Monitor, Smartphone oder iPad: Kleine und mittelgroße Bildschirme gehören zu unserem Alltag. Doch sie bringen nicht nur jede Menge Informationen und Abwechslung in unser Leben, sondern auch „blaues Licht“ – das wiederum in der Kritik steht. Wir informieren über die Folgen von blauem Licht aus smarten Geräten für unsere Gesundheit und unsere Haut. Erhalten Sie außerdem Tipps, wie Sie sich vor blauem Licht schützen können.
Was ist „blaues Licht“?
Wenn wir von blauem Licht sprechen, sprechen wir über die Farbtemperatur. Die Maßeinheit für die Farbtemperatur heißt Kelvin, wobei Tageslicht bei 5.500 bis 6.000 Kelvin den Nullpunkt bildet. Als „warmes“ Licht bezeichnen wir alle Werte darunter, zum Beispiel den Schein einer brennenden Kerze. „Kalt“ sind Werte über 6.000 Kelvin. In Wellenlängen entspricht blaues Licht 400 bis 500 nm. Warmes Licht ist rötlich, orange oder gelb, kaltes Licht blau. Blaues Licht wird auch HEV-Licht (High Energy Visible) genannt. Unseren natürlichen Sehgewohnheiten entspricht vor allem warmes und „neutrales“, also weißes Licht um den Nullpunkt – sowie kaltes Licht in geringerem Maße. Dabei nehmen wir blaues Licht nicht unbedingt als „blau“ wahr. Auch eine Nebellandschaft kann viel „Blaulicht“ enthalten. Displays haben meist eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin beziehungsweise zirka 450 nm. Ob und wie blaues Licht unserer Gesundheit schaden kann, wird derzeit kontrovers diskutiert. Fakt ist, dass es in die tieferen Hautschichten eindringen kann.
Blaues Licht in unserem Alltag
Wie viele Stunden verbringen Sie täglich vor Bildschirmen? Ob Arbeit am PC, chatten via Messenger oder die Zeitungs-App im Bus – die meisten von uns kommen auf über zehn Stunden „Bildschirmzeit“ pro Tag. Viele unterschätzen dabei das Smartphone, auf das die meisten in kurzen Abständen schauen. Hätten Sie gedacht, dass Menschen, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden, dies rund 50- bis 100mal täglich tun? Die durchschnittliche Zeit eines Erwachsenen am Smartphone beträgt dann auch satte 3,7 Stunden pro Tag. Am häufigsten klicken und wischen die Nutzer sich durch soziale Netzwerke und Online-Shops oder vertreiben sich die Zeit mit Video-Streams und mobilen Spielen. Dabei strahlen die Displays der Geräte kontinuierlich blaues Licht aus. Dementsprechend spielt dieses Licht eine große Rolle im Alltag vieler Menschen.
Folgen von blauem Licht auf die Gesundheit
Zu viel Zeit an PC und Smartphone kann viele Probleme mit sich bringen: Wir bewegen uns weniger oder bekommen den typischen „Handy-Nacken“. Wie aber wirkt sich das blaue Licht der smarten Geräte möglicherweise auf unsere Gesundheit aus? Vieles gilt es noch zu erforschen, doch drei Bereiche stehen im Fokus der bisherigen Erkenntnisse.
Schlaflos am Smartphone
Viele Menschen nehmen ihr Smartphone oder Tablet/iPad mit ins Bett. Zum Beispiel, um vor dem Schlafengehen noch ein paar Nachrichten zu versenden oder ein YouTube-Video zu schauen, Mails zu lesen oder vielleicht ein mobiles Spiel zu spielen. Doch was nach Entspannung klingen mag, ist für unser Gehirn alles andere, wenn HEV-Licht im Spiel ist. In der Natur nimmt der Anteil von blauem Licht gegen Abend ab, wir werden müder.
Denn so hilfreich blaues Licht am Morgen sein kann: Die kühle Farbtemperatur unterdrückt die Bildung von Melatonin, dem Hormon, das uns in den Schlaf gleiten lässt. Stattdessen fördern die „kalten“ Strahlen die Bildung von Serotonin, einem Wachmacher-Hormon. So bringt nicht nur das Surfen selbst, sondern auch das blaue Licht uns aus dem gesunden Tag-Nacht-Rhythmus.
Verdacht auf Netzhautschäden
Zwar werden Flachbildschirme im Hintergrund oft von LED beleuchtet und ja, LED-Licht kann bei geringem Abstand zur Lichtquelle die Netzhaut schädigen. Dies wäre etwas der Fall, wenn man längere Zeit aus nächster Nähe direkt in eine LED-Taschenlampe schaut.
Allerdings liegt die Beleuchtung mit kühlem Blau aus handelsüblichen Geräten wie PC-Monitoren, Smartphones oder Notebooks weit unterhalb des Grenzwerts. Selbst wer aus einem Abstand von unter 20 cm hineinblickt, schädigt seine Netzhaut damit nicht – zumindest nicht kurz- und mittelfristig. Allerdings steht künstliches blaues Licht im Verdacht, das Risiko für Makuladegenerationen im Alter zu erhöhen. Hierbei sterben die Sehzellen langsam ab, was zu völliger Blindheit führen kann. Erst Langzeitstudien werden Klarheit bringen.
Sicher ist: Augenprobleme rund um das digitale Büro kommen häufig vor. Sie resultieren aus trockenen Augen. Hier helfen spezielle Augenübungen, häufigeres Aufstehen und Wegschauen sowie Augentropfen gegen trockene Augen. Auch eine spezielle PC-Brille mit Blaulicht-Filter kann sinnvoll sein.
Blaues Licht lässt die Haut altern
Als „Digital Aging“ bezeichnen Experten die Auswirkungen von bläulichem Licht auf unsere Haut, also „digitales Altern“. Denn mittlerweile gilt als erwiesen: Blaues Licht beschleunigt die Hautalterung. Auch das HEV-Licht der Sonne kann in tiefe Hautschichten dringen und hier freie Radikale begünstigen. Freie Radikale wiederum stehen für oxidativen Stress der Hautzellen, die hierdurch schneller absterben. Außerdem soll blaues Licht die Kollagenstruktur der Haut negativ beeinflussen. In der Summe führt dies zu altersbedingten Pigmentflecken, tieferen Falten und schlafferer Haut. Allerdings bezieht die Forschung sich dabei vor allem auf das blaue Licht, das aus der Sonne kommt. Inwiefern HEV-Licht aus Displays sich auf die Haut auswirkt, ist umstritten.
Doch ein Zusammenhang zu frühzeitiger Hautalterung und blauem Licht aus smarten Geräten gilt als wahrscheinlich. Zudem beobachten manche Dermatologen neue Pigmentstörungen an Patienten, die vor allem im Wangenbereich auftreten. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zu Smartphone-Displays.
Lichtblick: Blaulicht auf Rezept
Wie auch in der Natur kann künstliches blaues Licht positive Eigenschaften haben, die Dermatologen sich zunutze machen. So kommt gebündeltes blaues Licht in der Therapie von Akne, Schuppenflechte oder zur schnelleren Wundheilung zum Einsatz. Dies ist kein Widerspruch zu möglichen Schäden. Denn es handelt sich hierbei um den gezielten und kurzfristigen Einsatz von hochdosiertem blauen Licht auf begrenzte Hautareale – ganz anders als in unserem Alltag.
So schützen Sie sich vor Digital Aging
Vermutlich lesen Sie diesen Beitrag auf einem PC-Monitor oder einem mobilen Gerät. Aber keine Angst – blaues Licht ist kein Grund, nur noch auf Gedrucktes zurückzugreifen. Denn Sie können viel für unbeschwertes Arbeiten sowie Lesen- und Surfen in der digitalen Welt tun. So schützen Sie sich und Ihre Haut vor blauem Licht:
Display-Filter für blaues Licht
Die meisten modernen Smartphones haben heute einen Modus, der einen „Blaulicht-Filter“ aktiviert. Dann wechselt der Bildschirm automatisch in einem bestimmten Zeitraum, zum Beispiel von 22 bis 7 Uhr morgens, die Farbe. Dieser Nachtmodus reduziert das blaue Licht, was auch das Einschlafen fördern kann. Bei Android-Geräten funktioniert dies via „Nachtmodus“, bei Apple via an den lokalen Sonnenuntergang anpassender App „Night Shift“. Sie können den Filter für blaues Licht auf neueren Geräten manuell an- und ausstellen, um ihn auch während des Tages zu nutzen. Das Gerät ist währenddessen normal zu verwenden. Statt in kühlem Weiß strahlt das Display mit der Filterfunktion in einem sanften Gelb.
Desktop-PC und Notebooks, die (noch) keinen automatischen Filter für blaues Licht haben, können Nutzer mit dem kostenlosen Programm f.lux „aufrüsten“. Es passt die Farben des Monitors an die Tageszeit an. Wer auf Farbtreue angewiesen ist – zum Beispiel Grafiker oder Fotografen – kann den Filter unkompliziert an- und ausschalten. Auch Windows 10 bietet automatische HEV-Licht-Reduzierungen an, die Sie individuell anpassen können. Hiermit tun Sie vor allem Ihrem Tag-Nacht-Rhythmus und Ihren Augen etwas Gutes. Denn für die Hautalterung spielt das kalte Licht auf den mehr als 30 cm entfernten Bildschirmen vermutlich keine signifikante Rolle.
Brillen mit Blaulicht-Filter
Filter gegen blaues Licht sind eine Option zur Brillenbeschichtung, die Optiker beim Konfigurieren von Sehhilfen standardmäßig anbieten. Da Sie damit auch die empfindliche Haut im Augenbereich vor dem Einfluss des blauen Lichts schützen können, können Brillengläser mit Blaulicht-Filter die beste Wahl für Sie sein. Sie empfehlen sich vor allem für Menschen, die tagsüber und nach Feierabend gerne an PC und Notebook sitzen. Wer einen Tag unter freiem Himmel verbringt, ist dabei zwar größeren Mengen von HEV-Licht ausgesetzt als am heimischen PC. Das Problem sind jedoch die Sehgewohnheiten: Bei der Arbeit starren wir ständig in die Quelle des blauen Lichts und setzen unsere Augen diesem intensiver aus. Tipp: Wer häufig Augenprobleme am PC hat, kann sich beim Optiker rund um PC-Arbeitsplatzbrillen beraten lassen.
Blaulicht-Filter in Cremes
Eine Creme mit Lichtschutzfaktor schützt nicht automatisch vor HEV-Licht. Doch im Handel sind mittlerweile einige Cremes erhältlich, die die Haut vor den negativen Einflüssen des blauen Lichts abschirmen. Meist kommen hierbei natürliche Antioxidantien zum Einsatz, zum Beispiel Wirkstoffe aus dem Schmetterlingsflieder oder der Studentenblume (Tagetes). Viele Experten gehen davon aus, dass Cremes, die vor freien Radikalen schützen, ebenso gegen die durch Blaulicht entstehenden freien Radikale wirken. Denn sie reduzieren den oxidativen Stress in den Hautzellen, der zu einer beschleunigten Alterung führt.
Weitere Antioxidantien wie Vitamin C oder B3 sind ebenfalls beliebte und bewährter Anti-Aging-Wirkstoffe. Eisenoxid in Kosmetikprodukten blockt das blaue Licht ab und wirkt wie eine Barriere gegen Blaulicht. Es kann also eine gute Ergänzung oder Alternative sein. Im Zweifel lassen Sie sich beim Kosmetiker beraten, um ein für Ihre Haut passendes Produkt zu bekommen.
Tipps gegen blaues Licht im Alltag
Abschließend einige Tipps, um unerwünschte Einflüsse von blauem Licht im Alltag zu minimieren:
LED-Lampen mit warmem Licht
Die meisten LED-Lampen haben einen hohen Anteil an blauem Licht. Anders als bei einem PC-Monitor gilt: Auch wer diese dunkler stellt, also dimmt, verändert den Blauanteil hierdurch nicht. Mittlerweile gibt es vermehrt LED-Lampen mit wärmerem Licht, die eher gelblich statt in kaltem Blau-Weiß erstrahlen. Solche „Retro“-Lampen erzeugen nicht nur eine wärmere Atmosphäre, sondern auch weniger blaues Licht. Achten Sie speziell bei der Wahl Ihrer Nachttischlampe auf ein warmes Licht.
Sonnenpausen einplanen
Wer regelmäßig nach draußen kommt, passt seinen Biorhythmus der natürlichen Lichtquelle, der Sonne, an. Besonders effektiv soll dabei das Beobachten eines Sonnenaufgangs oder Sonnenuntergangs sein. Natürlich sollten Sie sich je nach Wetterlage mit UV-Schutz vor Sonnenstrahlen schützen.
Digitales Lesen
Sie schmökern gerne via E-Reader? Moderne Geräte setzen heute auf Blaulicht-Filter. Informieren Sie sich über Ihr favorisiertes Modell, bevor Sie einen neuen E-Reader erwerben. Viele moderne Geräte sind inzwischen mit einem Filter ausgestattet. Ältere Geräte können Sie mit einer speziellen Schutzfolie, die blaues Licht herausfiltert, aufrüsten.
Reduzieren Sie Bildschirmzeit
Viele kenne das Gefühl, schnell mal einen Instagram-Post absetzen oder eine WhatsApp-Nachricht beantworten zu müssen. Doch die Allgegenwart von digitalen Geräten in der Freizeit stresst nicht nur die Haut. Wie wäre es mit stunden- oder tageweisem Digital Detox? Bücher aus echtem Papier, Zeichnen mit Bleistift statt Smart-Pen, Kochbuch aus dem Regal statt Online-Rezepte – all dies hilft beim Reduzieren von Bildschirmzeit. Unterstützung bieten Apps wie „Offtime“, „Moment“ sowie das kostenlose „QualityTime“ für Android. Apple zeichnet die Bildschirmaktivitäten auf und bietet Ihnen so einen guten Überblick.
Abstand halten
Bei über 30 cm Abstand ist die Wirkung von Blaulicht aus Geräten verschwindend gering. Bei Desktop-PC und Notebooks ist es leicht, auf Distanz zu gehen. Aber Smartphone oder E-Reader sind oft dichter an den Augen. Halten Sie darum wann immer möglich eine Armeslänge Abstand.
Bitte lächeln – am besten ohne Blitz
Möglicherweise können die Kamera-Blitze von Smartphones langfristig die Augen schädigen. Untersuchungen hierzu laufen derzeit noch. Bis weitere Erkenntnisse vorliegen, macht es Sinn, auf den Blitz bei Selfie und Co. wann immer möglich zu verzichten.
Filme und Serien auf dem TV-Gerät anschauen
Schauen Sie Filme oder Serien lieber am heimischen Fernseher statt auf dem Notebook oder gar auf dem Smartphone. Genießen Sie einen gemütlichen Sofaabend vor dem TV am besten mit einer weiteren Lichtquelle im Raum. Denn ist es dunkel, weiten sich unsere Pupillen, so dass mehr (blaues) Licht vom Monitor eindringt.