Reiseapotheke: Die besten Mittel für jeden Urlaub

Reiseapotheke für den UrlaubAm Strand entspannen, erlebnisreiche Wanderungen durch Berge genießen oder Städte-Sightseeing planen – vor einer Reise ist die Vorfreude groß! Trotz der guten Aussichten sollten Urlauber vorab an mögliche gesundheitliche Beschwerden denken – durch Quallen, verstauchte Knöchel oder schwankende Schiffe. Denn wer seine Reiseapotheke entsprechend plant, hat die besten Helfer zur Hand, wenn es darauf ankommt.

Gründe für eine Reiseapotheke

Egal ob Sie an der Nordsee wandern oder in der Karibik schnorcheln möchten: Eine Reiseapotheke macht immer Sinn! Denn wer sucht in seiner Freizeit schon gerne nach Apotheken? Zumal eine Verletzung nicht nach Öffnungszeiten fragt. Bei exotischen Reisezielen kann es zudem schwierig werden, das passende Medikament vor Ort zu erhalten: Nicht alle Wirkstoffe sind überall verfügbar. Auch Sprachbarrieren oder Medikamentenfälschungen können im Ausland zum Problem werden. Besser ist also, bewährte Medikamente für die Reise im Gepäck zu haben. 

Auf allen Reisen dabei: Tipps für die Reiseapotheke

Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen, sind selbstverständlich auch im Urlaub mit von der Partie. Achtung: Informieren Sie sich über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln in Ihrer Reiseapotheke – beispielsweise, wenn Sie neben Ihren gewohnten Medikamenten eines gegen Reiseübelkeit einpacken.
Beachten Sie bei regelmäßig einzunehmenden Medikamenten auch unbedingt die Zeitverschiebung. Wenn Sie zum Beispiel zweimal täglich ein Mittel gegen Epilepsie nehmen, sollten Sie mit Ihrem Neurologen besprechen, wie Sie die Einnahme bei einer Zeitverschiebung anpassen. Bei Bedarf berät Ihr Arzt Sie auch hinsichtlich bestimmter Risiko-Situationen auf der Reise.

Ebenfalls mit ins Gepäck sollten schmerz- und fiebersenkende Medikamente, Verbandsmaterial wie Pflaster sowie ein Desinfektionsmittel.

In tropischen Regionen besonders empfehlenswert ist ein Medikament gegen Durchfall. Dies kann auch in den mittleren Breiten den ein oder anderen Urlaubstag retten, den Sie ansonsten im Hotelzimmer verbringen müssten. Bewährt hat sich hierbei der Wirkstoff Loperamid, der sich allerdings nicht für Kinder eignet. Eine Elektrolytmischung zum Anrühren mit Wasser sorgt dafür, dass Sie trotz Magen-Darm-Beschwerden bei Kräften bleiben. Im Handel gibt es praktische Reiseapotheken-Sets, doch können Sie die Apotheke für den Urlaub in der Regel mit Mitteln aus Ihrer Hausapotheke bestücken.

Sommer, Sonne, Sonnenbrand?

Ob Strand- oder Aktivurlaub: Ein Sonnenschutz ist immer dabei! Gegen juckende Insektenstiche oder Sonnenbrand helfen kühlende Salben. Vor allem in den Tropen können Stechmücken oder andere Insekten zu wahren Plagegeistern werden. Die Stiche jucken nicht nur, sondern können zudem gefährliche Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber, Gelbfieber oder das Zika-Virus übertragen. In Risikogebieten ist darum ein wirksames Moskitomittel mit dem Wirkstoff Diethyltoluamid, kurz: DEET, sinnvoll.
Apropos Malaria: Jährlich erkranken Millionen von Menschen an Malaria. Die große Mehrheit der Malaria-Ansteckungen ist in Afrika zu verzeichnen. Erkundigen Sie sich bei Fernreisen über die für die jeweilige Region bestehenden gesundheitlichen Risiken. So können Sie die notwendige Vorsorge wie Impfungen oder Medikamente zur Vorbeugung von Malaria bei Bedarf mit Ihrem Arzt besprechen. Eine stets aktualisierte Übersicht finden Sie unter
den Informationen des Auswärtigen Amtes zu sicheren Reisen.

Weitere Informationen zu Malaria-Risikogebieten

Schiff ahoi: Was hilft bei Reisekrankheit?

Viele Menschen leiden in Auto, Bahn, Flugzeug und vor allem auf Schiffen an Reiseübelkeit. Experten sprechen von „Kinetose“. Diese entsteht, weil das Gehirn den Widerspruch zwischen dem, was wir sehen, und dem, was wir vom Bewegungsablauf her spüren, nicht auflösen kann. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Hausarzt beraten.
Ein passendes Mittel in Ihrer Reiseapotheke kann unkompliziert Abhilfe schaffen. Antihistaminika mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat blockieren den Brechreiz bereits im Gehirn. Besonders praktisch sind Tabletten, die Sie einfach unter die Zunge legen können, ohne Wasser zu benötigen. Kommt es bereits zu Erbrechen, sind hingegen Zäpfchen oder Pflaster besser geeignet. Für schwere Fälle empfiehlt sich der Wirkstoff Scopolamin. Allerdings macht er häufig müde und eignet sich nicht für Kinder oder alte Menschen.

Sicher abtauchen

Vor dem ersten Tauchen ist eine Untersuchung der körperlichen Tauchtauglichkeit obligatorisch. Falls Sie chronische Krankheiten haben und entsprechende Medikamente einnehmen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dies zu besprechen. Grundsätzlich sollten Sie bei dauerhafter Medikamenten-Einnahme immer mit Ihrem Arzt klären, ob die Medikation mit dem Tauchen vereinbar ist. Riskant sind beispielsweise Psychopharmaka. Auch Medikamente gegen akute Beschwerden wie Reiseübelkeit können eine Tauchpause notwendig machen. Falls Sie in Ihrem Urlaub abtauchen möchten, besprechen Sie den Inhalt Ihrer Reiseapotheke mit Ihrem Hausarzt oder Ihrem Apotheker. 

Reiseapotheke für Kinder

Wer mit Kindern reist, sollte die Reiseapotheke entsprechend anpassen oder ergänzen. Ob fiebersenkende Medikamente oder Mittel gegen Reisekrankheit: Informieren Sie sich, was für Kinder und Erwachsene geeignet ist und besorgen Sie gegebenenfalls entsprechende Alternativen. Am einfachsten ist es, wenn Sie bereits eine eigene Hausapotheke für Ihr Kind haben und sich hieraus bedienen können. Bei Flugreisen kann ein Nasenspray für Kinder ebenfalls gute Dienste leisten und unangenehme Beschwerden bei Druck auf den Ohren verhindern. Stimmen Sie die Reiseapotheke für Babys mit Ihrem Kinderarzt ab.

Tipps: Sicher unterwegs im Urlaub

Viele Medikamente dürfen nicht über 25 Grad Celsius lagern. Lesen Sie darum die Hinweise auf der jeweiligen Verpackung, bevor Sie das Medikamenten-Päckchen schnüren. Bei Autoreisen lagern Sie die Mittel am besten unter den Sitzen, im Hotel je nach Außentemperatur im Kühlschrank.
Bei Flugreisen gilt es, die jeweiligen Bestimmungen der Einreiseländer und Fluggesellschaften zu beachten. Im Handgepäck können Sie rezeptfreie Medikamente in nicht-flüssiger Form für den Eigenbedarf transportieren. Für verschreibungspflichtige Mittel, die Sie während des Fluges benötigen, brauchen Sie eine Bescheinigung Ihres Arztes. In einigen Ländern ist diese auch für die generelle Einreise notwendig. Es empfiehlt sich, bei wichtigen Medikamenten wie Insulin für Diabetiker, möglichst viel davon ins Handgepäck zu nehmen. Denn es besteht immer die Gefahr, dass der Koffer zumindest zeitweise abhanden kommt. Die notwendigen Bescheinigungen zum Ausfüllen durch Ihren Arzt finden Sie auf der Online-Präsenz des
Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Psychopharmaka, Beruhigungsmittel oder starke Schmerzmittel können in manchen Ländern zum Problem werden: Insbesondere in Ländern mit strengen Einreisevorschriften – hierzu zählen Singapur oder die Vereinigten Arabischen Emirate – sollten Sie sich vor der Reise um eine entsprechende Genehmigung bemühen. Auskunft erteilt die Botschaft des jeweiligen Landes in Deutschland.

Achtung bei Augentropfen oder Salben: Im Handgepäck dürfen Sie jeweils nur 100 ml Flüssigkeit transportieren. Diese muss in einem transparenten Plastikbeutel mit maximal einem Liter Fassungsvermögen verstaut sein.

Checkliste – was gehört in die Reiseapotheke?

  • Verbandsmaterial: Pflaster, Mullbinde, Klebeband, Schere, Pinzette
  • Desinfektionsmittel, Wundheilcreme
  • Mittel gegen Schmerzen, Durchfall und Fieber
  • Lutschpastillen gegen Halsweh und Mundtrockenheit
  • Dauermedikation („Pille“, Blutdrucksenker etc.)

Optional je nach Zielort/individueller Vorgeschichte:

  • Zecken- und Mückenschutz
  • Gele gegen Juckreiz und Sonnenbrand
  • Mittel gegen Durchfall
  • Mittel gegen „Reisekrankheit“
  • Augentropfen für Flugreisen
  • Sonnencreme mit hohem LSF
  • abschwellendes Nasenspray
  • Fieberthermometer
  • Mittel gegen Sodbrennen
  • schleimlösendes Mittel gegen Husten

Denken Sie bei Reisen mit Kindern daran, altersgerechte Medikamente einzupacken!