Für unser Wohlbefinden ist die körperliche und seelische Gesundheit entscheidend. Auch Beschwerden im Intimbereich können das Wohlbefinden stark einschränken und eine enorme psychische Belastung darstellen. Besonders mit zunehmendem Alter oder nach Geburten oder im Rahmen der Wechseljahre leiden viele Frauen unter Beschwerden im Intimbereich. Und obwohl für viele Frauen die Lebensqualität durch Scheidentrockenheit, Juckreiz oder Belastungsinkontinenz stark eingeschränkt ist, leiden viele von ihnen oft jahrelang ohne sich einem Arzt anzuvertrauen. Dabei gibt es heutzutage minimalinvasive Möglichkeiten, um diese Beschwerden zu reduzieren und in vielen Fällen sogar gänzlich zu beseitigen.
Eine vaginale Lasertherapie wirkt minimalinvasiv und regt die körpereigenen Stoffwechselprozesse der Schleimhaut an.
Wie diese Laserbehandlung im Intimbereich genau funktioniert und für wen sie geeignet ist, erfahren Sie in unserem Beitrag.
Ursachen für Juckreiz, Scheidentrockenheit und Infektionen im Intimbereich
In vielen Fällen treten Beschwerden im Intimbereich im Rahmen der Menopause auf, aber auch bereits in jüngeren Jahren sind sie keine Seltenheit.
Durch Hormonschwankungen kommt es zu Veränderungen der Stoffwechselprozesse der vaginalen Schleimhaut. Während der Menopause kommt es zum Beispiel zu einem Abfall der Hormone. Sinken die Östrogenwerte wird die Schleimhaut in Folge häufig dünner und empfindlicher und ist damit auch anfälliger für Infektionen und Entzündungen. Kommt es zu einem Rückgang des Vaginalgewebes, so spricht man von einer sogenannten vaginalen Atrophie. Diese kann auch das sexuelle Lustempfinden stark einschränken.
Dadurch wird nicht nur das persönliche Wohlbefinden beeinträchtigt, häufig leidet auch die Partnerschaft unter diesen Beschwerden.
Vaginale Lasertherapie bei Belastungsinkontinenz
Die Belastungs- oder auch Stressinkontinenz beschreibt den unkontrollierten Verlust kleinerer oder aber auch größerer Mengen Urin. Vor allem Schwangerschaften und vaginale Geburten haben nachhaltige Auswirkungen auf den Beckenboden und das Bindegewebe der Frau, sodass auch Jahre nach einer oder mehrerer Geburten der verursachte Elastizitäts- und Stabilitätsverlust deutlich spürbar sein kann.
Aufgrund der verminderten Spannung gibt der Beckenboden nach und erhöht damit den Druck auf die Blase, die dabei unkontrolliert Urin verliert. Zusätzlicher erhöhter Druck auf den Bauchraum, beispielsweise beim Lachen, Husten, Niesen oder Tragen kann die Belastungsinkontinenz zusätzlich verstärken und Frauen in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigen.
In den meisten Fällen tritt die Belastungsinkontinenz einige Jahre nach der Geburt eines Kindes auf, sie kann aber auch unmittelbar nach der Geburt entstehen. Leider ist die Belastungsinkontinenz für viele Frauen ein Tabuthema, dabei ist sie bei Weitem sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Frauen keine Seltenheit. Beschäftigt mit dem neuen Familienmitglied oder aus Scham vertrauen sich viele Frauen oft jahrelang keinem geeigneten Spezialisten an und nehmen ihre Beschwerden als natürliches Übel hin. Dabei gibt es heute Möglichkeiten diese Beschwerden gezielt zu behandeln und neues Wohlbefinden und Selbstvertrauen zu verschaffen.
Mit der vaginalen Lasertherapie wird es möglich, das Gewebe nachhaltig zu straffen, die Scheidenwand zu stärken und zu neuer Stabilität zu verhelfen. So kann der Druck auf die Blase gelöst und unkontrollierter Urinverlust behoben werden.
Weitere Informationen zur Belastungsinkontinenz
Wie funktioniert die vaginale Lasertherapie?
Bevor eine vaginale Lasertherapie durchgeführt wird, ist zunächst eine Untersuchung beim Gynäkologen erforderlich. So können vorhandene Infektionen oder systemische Erkrankungen ausgeschlossen werden. Sind die Ergebnisse unaufällig, so steht der vaginalen Lasertherapie nichts mehr im Weg.
Das Verfahren läuft minimalinvasiv und ambulant auf einem normalen Untersuchungsstuhl ab.
Zunächst wird der stabförmige Laserapplikator, der dem vaginalen Ultraschallgerät beim Gynäkologen sehr ähnelt, mit einer hygienischen Einmal-Schutzkappe versehen. Anschließend wird der Applikator vorsichtig in die Scheide eingeführt wird. Dort gibt er gezielt Laserimpulse an das umliegende Gewebe ab. Patientinnen verspüren dabei nur ein leichtes Wärmegefühl, sodass in der Regel keine Betäubung erforderlich ist. Eine leichte Betäubungscreme kann aber auf Wunsch problemlos vor der Behandlung aufgetragen werden.
Damit das Gewebe ganzheitlich behandelt wird, wird der Applikator 360 Grad um sich selbst gedreht und nach jeder vollständigen Umdrehung ein Stück herausgezogen. So kann eine gleichmäßige Abtragung (Ablation) des Gewebes gewährleistet werden. Die gesamte Behandlung dauert etwa eine halbe Stunde und Patientinnen können anschließend ihren ganz normalen Tätigkeiten nachgehen.
Durch die sanfte Abtragung des Gewebes werden die körpereigenen Regenerationsprozesse stimuliert und die Bildung kollagener Fasern gefördert. Auf diese Weise lässt sich die Beschaffenheit der vaginalen Schleimhaut verbessern und zusätzliches Schleimhautgewebe aufbauen.
Durch den Aufbau kollagener Fasern wird das Gewebe straffer, stabiler und kann Feuchtigkeit um ein Vielfaches besser speichern.
Unangenehmer Juckreiz und Scheidentrockenheit können so beseitigt werden. Dadurch wird die natürliche Schutzfunktion der vaginalen Schleimhaut wiederhergestellt und wiederkehrenden Entzündungen oder Infektionen optimal vorgebeugt. Auch das sexuelle Lustempfinden profitiert von den positiven Auswirkungen der lasergestützten Vaginalstraffung.
Ein weiterer positiver Effekt: Das Kollagen hat eine aufpolsternde Wirkung und kann so den Stützapparat und den Beckenboden kräftigen. Auf diese Weise wird die Harnröhre entlastet und eine Belastungsinkontinenz kann damit behoben werden. Da die vaginale Lasertherapie die körpereigenen Regenerations- und Stoffwechselprozesse anregt, ist auch keine Einnahme von Hormonen erforderlich.
Übrigens: Die vaginale Lasertherapie hat keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit oder auf umliegendes Gewebe.
Weitere Informationen zur vaginalen Lasertherapie
Ergebnisse der vaginalen Lasertherapie
Nach der vaginalen Lasertherapie regeneriert sich die Schleimhaut innerhalb kürzester Zeit von ganz alleine. Die Wundheilung ist innerhalb weniger Tage vollständig abgeschlossen, wobei es in dieser Zeit zu verstärkter Sekretbildung kommt. Das ist allerdings vollkommen normal und kein Grund zur Beunruhigung sondern ein Zeichen der Wundheilung. Um den Heilungsprozess bestmöglich zu unterstützen, sollte in den ersten Tagen nach der vaginalen Lasertherapie auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sind, je nach Befund, durchschnittlich etwa drei Behandlungseinheiten empfehlenswert.
Ob unangenehmer Juckreiz, Scheidentrockenheit, vermindertes sexuelles Lustempfinden, bei Belastungsinkontinenz oder menopausalen Beschwerden – die minimalinvasive vaginale Lasertherapie kann bei einer Vielzahl an Beschwerdebildern eine geeignete Behandlungsmöglichkeit bieten. Und auch nach Geburten oder im Rahmen der Menopause ist die Vaginalstraffung sowohl in jüngeren als auch in älteren Jahren eine geeignete Behandlungsmethode, um Beschwerden im Intimbereich zu beseitigen und zu neuem Wohlbefinden zu verhelfen.