Besonders in der kalten Jahreszeit leiden viele Menschen an trockener oder spannender Haut. Grund dafür sind meist die Temperaturunterschiede: Die trockene Heizungsluft drinnen und eisige Temperaturen draußen setzen unserer Haut oftmals zu. Die Haut verliert schnell an Feuchtigkeit und unangenehme Spannungsgefühle und schuppige oder juckende Haut sind häufig die Folge.
Um die Haut besonders intensiv zu pflegen, greifen viele dabei auf Öle zurück, allen voran sind Gesichtsöle besonders beliebt. Aber nicht nur im Herbst und Winter sind pflegende Öle hilfreich. Auch in der wärmeren Jahreszeit lässt sich die Haut mit dem richtigen Öl optimal pflegen.
Wo die Vorteile von Gesichtsölen liegen, warum es eine Rolle spielt welches Öl man wie anwendet und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie in unserem Beitrag.
Warum Gesichtsöle als Pflege?
Gesichtsöle enthalten essentielle Fettsäuren und Lipide, die optimal von der Haut aufgenommen werden und damit ihre natürliche Schutzbarriere unterstützen. So kann die Feuchtigkeit besser als mit herkömmlichen Feuchtigkeitscremes in der Haut gespeichert werden. Trockener und rissiger Haut wird so vorgebeugt. Kann die Haut mit Hilfe der Ölpflege ausreichend Feuchtigkeit speichern, so lassen sich auch straffende und faltenmildernde Effekte beobachten. Gleichzeitig wird ihnen auch nachgesagt das Hautbild sichtbar zu verfeinern.
Viele Gesichtsöle sind heutzutage auch mit Vitaminen angereichert. Besonders häufig sind die sogenannten ‘Schönheitsvitamine’ A und E in Gesichtsölen zu finden. Sie sollen die körpereigene Regenerationsfähigkeit der Haut stimulieren und damit sogar der Hautalterung vorbeugen. Gesichtsöle sind also überraschend vielseitig und können für jeden Hauttyp die ideale Pflege bieten.
Welches Gesichtsöl für welchen Hauttyp?
Um die Haut ideal mit Feuchtigkeit und Pflege zu versorgen, ist es wichtig das jeweilige Gesichtsöl individuell an die Bedürfnisse der Haut anzupassen. Aber in Drogerie-Märkten, Reformhäusern, Apotheken oder im Onlineshop findet sich eine riesige Auswahl verschiedenster Öle. Aber welches Öl ist denn nun das Richtige?
Welches Öl im individuellen Fall beste Pflegeeigenschaften verspricht, hängt maßgeblich vom jeweiligen Hauttyp ab. Denn je nach Hauttyp verfügt die Haut nämlich über unterschiedliche Bedürfnisse, die die Ölpflege idealerweise erfüllen sollte. Auf diese Weise kann die Haut optimal gepflegt und sogar Unreinheiten vorgebeugt werden.
Grundsätzlich lassen sich die Hauttypen wie folgt einteilen:
- trockene Haut
- fettige/ unreine Haut oder Mischhaut
- empfindliche Haut
Dabei liegt das Hauptaugenmerk vor allem auf der sogenannten Komedogenität. ‘Komedogen’ beschreibt, ob und wie stark das Öl die Poren der Haut verstopft.
Während einige Menschen stark zu Komedonen neigen, so haben andere damit überhaupt keine Probleme. Die Neigung zu Komedonen ist individuell verschieden und hängt sowohl vom Hauttyp, dem Alter sowie verschiedenen Umwelteinflüssen ab.
Wer aber zu Komedonen neigt, sollte zur Gesichtspflege unbedingt ein nicht komedogenes Öl verwenden. So sind stark komedogene Öle nicht für unreine und Mischhaut geeignet, sie würden die Poren nur zusätzlich belasten und die Entstehung neuer Hautunreinheiten begünstigen. Am besten eignen sich stark komedogene Gesichtsöle für trockene oder reifere Haut – sie wird durch das reichhaltige Öl intensiv gepflegt. Das bedeutet allerdings nicht, dass eine Ölpflege für unreine oder fettige nicht geeignet ist.
Nicht- oder nur leicht komedogene Öle haben auch bei unreiner oder fettiger optimale Pflegeeigenschaften. Hier gilt es auszuprobieren und den individuellen Favoriten zu finden.
Um die Haut bestmöglich mit Pflege zu versorgen, sollten wahlweise nur hochwertige Öle verwendet werden. So sollten sie möglichst naturbelassen und kaltgepresst sein. Auf diese Weise können chemische Zusatzstoffe vermieden werden. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich also in jedem Fall.
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Gesichtsöle für trockene Haut
Für trockene Haut sind Gesichtsöle eine wahre Wohltat. Besonders nach der Reinigung können Gesichtsöle die Haut intensiv pflegen und Spannungsgefühle beseitigen. Die im Öl enthaltenen Fettsäuren und Lipide ziehen optimal in die Hautschichten ein und schützen so vor Austrocknung. Die Haut wird intensiv gepflegt und kann Ihre Feuchtigkeit bewahren. Auch durch trockene Haut bedingte Knitterfältchen können auf diese Weise gemildert werden.
Bei trockener Haut eignet sich besonders:
- Arganöl
- Granatapfelkernöl
- Kaktusfeigenöl
- Mandelöl
- Olivenöl
- Ringelblumenöl
- Sheabutter
- Weizenkeimöl
Gesichtsöle für fettige und/oder unreine Haut oder Mischhaut
Wer jetzt denkt, dass Menschen mit fettiger Haut besser die Finger von Ölpflege lassen sollte, der irrt. Dieser Mythos hält sich leider sehr hartnäckig. Denn auch für diesen Hauttyp gibt es Gesichtsöle. Meist wird pickel-geplagte Haut tagtäglich mit aggressiven Reinigungsprodukten behandelt. Dadurch trocknet die Haut aus und die natürliche Schutzbarriere der Haut wird zerstört. Die Folge davon ist eine erhöhte Talgproduktion und in Folge noch mehr Pickel. Mit der richtigen Ölpflege lässt sich dieser Teufelskreis jedoch durchbrechen.
Die sogenannten trockenen Öle verfügen über einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren. Ihre Zusammensetzung ähnelt stark dem natürlichen Hautfett. Sie können also besser in die oberen Hautschichten einziehen und hinterlassen keinen unschönen Fettfilm. Mit dem richtigen Öl wird die körpereigene Talgproduktion gezielt reguliert. Das Hautbild verfeinert sich in diesem Zusammenhang und Pickeln kann effektiv vorgebeugt werden. Auch ein glänzender Teint oder ölige Stellen im Gesicht verschwinden. Wichtig beim Kauf: Achten Sie darauf hochwertige und nicht komedogene oder nur leicht komedogene Öle zu kaufen.
Für unreine, fettige oder Mischhaut eignet sich besonders:
- Arganöl
- Granatapfelkernöl
- Hanföl
- Jojobaöl
- Kaktusfeigenöl
- Schwarzkümmelöl
- Traubenkernöl
Mit der punktuellen Anwendung von Lavendel- oder Teebaumöl, die über eine antibakterielle Wirkung verfügen, können vorhandene Unreinheiten gezielt beseitigt werden.
Gesichtsöle für empfindliche Haut
Wie der Name schon sagt, reagiert empfindliche Haut schnell mit Hautrötungen oder Irritationen auf Pflegeprodukte. Aber auch Sonne, Kälte und Stress können das Hautbild belasten. Verwendete Gesichtsöle sollten die natürliche Schutzbarriere der Haut stärken ohne selbst Irritationen auszulösen. Da jeder Mensch unterschiedlich reagiert, gilt es hier die verschiedenen Produkte zu testen.
Besonders geeignete Gesichtsöle bei empfindlicher Haut sind:
- Granatapfelkernöl
- Jojobaöl
- Kaktusfeigenöl
- Mandelöl
- Nachtkerzenöl
- Ringelblumenöl
Gesichtsöle als Anti-Aging-Pflege
Die vielseitigen Anwendungsbereiche machen auch bei reiferer Haut keine Ausnahme. Mittlerweile haben sich pflegende Öle als beliebte Anti-Aging-Produkte entwickelt. Gesichtsöle pflegen nicht nur die Haut, sie stärken die natürliche Schutzbarriere und beugen einer Austrocknung vor. Kann die Haut in ihren Zellen optimal Feuchtigkeit speichern, wirkt das Hautbild frischer und jünger. Auch feine Knitterfältchen werden geglättet. Vitamine und Antioxidantien in einigen Ölen helfen auch der Entstehung von Pigmentflecken vorzubeugen. Die Zellregeneration wird dabei stimuliert und der Hautalterung verlangsamt.
Für die Anti-Aging-Pflege eignen sich besonders folgende Öle:
- Arganöl
- Cacayöl
- Granatapfelkernöl
- Kaktusfeigenöl
- Nachtkerzenöl
- Traubenkernöl
- Weizenkeimöl
- Wildrosenöl
Alle vorgestellten Gesichtsöle im Überblick:
Gesichtsöl | Eigenschaften und Anwendungsgebiete |
Arganöl | nicht komedogen, bei reifer Haut, Anti-Aging-Pflege, spendet Feuchtigkeit, glättet und strafft |
Cacay Öl | nicht komedogen, reich an Vitamin A, Anti-Aging-Pflege, beugt Pigmentflecken vor |
Granatapfelkernöl | sehr leicht komedogen, für alle Hauttypen geeignet, nur in Kombination mit anderen Basisölen anwenden |
Hanföl | nicht komedogen, bei fettiger Haut, spendet Feuchtigkeit, entzündungshemmend |
Jojobaöl | sehr leicht komedogen, spendet intensiv Feuchtigkeit, reguliert Talgproduktion |
Kaktusfeigenöl | nicht komedogen, feuchtigkeitsspendend, beseitigt freie Radikale, für alle Hauttypen geeignet, Anti-Aging-Pflege |
Mandelöl | eher komedogen, sehr gut verträglich, für empfindliche und trockene Haut |
Nachtkerzenöl | eher komedogen, enthält Antioxidantien, spendet intensiv Feuchtigkeit |
Olivenöl | eher komedogen, wirkt rückfettend, sehr reichhaltig, zieht sehr langsam ein |
Ringelblumenöl | sehr leicht komedogen, für empfindliche und trockene Haut |
Schwarzkümmelöl | leicht komedogen, wirkt beruhigend, stimuliert die Zellregeneration, durchblutungsfördernd |
Traubenkernöl | sehr leicht komedogen, spendet intensive Feuchtigkeit, Anti-Aging-Pflege |
Weizenkeimöl | stark komedogen, intensiv feuchtigkeitsspendend, Anti-Aging-Pflege, für sehr trockene Haut |
Wildrosenöl | sehr leicht komedogen, spendet intensiv Feuchtigkeit, beugt Pigmentflecken vor, für fettige und trockene Haut, Anti-Aging-Pflege |
Gesichtsöl richtig auftragen
Um die Haut bestmöglich mit Feuchtigkeit und pflegenden Ölen zu versorgen, ist es ganz wichtig das Öl auf die feuchte Haut aufzutragen. Also am besten unmittelbar nach dem Duschen oder Gesichtwaschen. Nur so kann das Gesichtsöl die Hornschicht passieren und die Haut pflegen. Eine kurze Massage hilft dabei das Öl richtig in die Haut einzuarbeiten und stimuliert zusätzlich die Durchblutung.
Die meisten Gesichtsöle werden mit praktischen Spendern oder kleinen Pipetten verkauft. So lässt sich das Öl kinderleicht tropfenweise dosieren, denn mehr als ein paar Tropfen benötigt die Haut auch gar nicht. Ein weiterer Vorteil: die meisten Produkte sind extrem ergiebig. Die gewohnte Tagespflege und Make-up können danach problemlos aufgetragen werden.
Wer tagsüber allerdings häufig mit fettiger oder glänzender Haut zu kämpfen hat, kann die Haut auch nur über Nacht intensiv pflegen. Abends nach der Reinigung aufgetragen, hat das Öl genug Zeit über Nacht in die Haut einzuziehen und ist am nächsten Morgen nicht mehr zu sehen. Anders als am Tag, wenn die Haut verstärkt selbstständig nachfettet, kann die Haut das Öl über Nacht nämlich besonders gut aufnehmen.
Wie bei jedem neuen Pflegeprodukt sollten Sie auch Gesichtsöle vor der Anwendung unbedingt auf mögliche allergische Reaktionen testen. Am besten 48 Stunden vor Anwendung punktuell in der Armbeuge testen.
Ölpeelings
Öle sind aber nicht nur ideale Pflegewunder, sie sind auch sonst überraschend vielseitig anwendbar. Ob mit feinem Meersalz, grobem Zucker oder Kaffeesatz eignet sich das Öl auch ideal als Peeling. So kann die Haut von abgestorbenen Hautschüppchen befreit werden. Gleichzeitig wird die Haut intensiv gepflegt und fühlt sich nach der Anwendung seidenweich an.
Für eine kleine Sommerkur im Winter hat unsere Redaktion verschiedene Ölpeelings für Sie getestet. Unser persönlicher Favorit ist das pflegende Rosenöl-Gesichtspeeling. Mit nur wenigen Zutaten können Sie das Peeling ganz einfach selber machen. Es befreit Ihre Haut von abgestorbenen Hautschüppchen und sorgt für ein feines Hautbild und die richtige Pflege.
Für das Rosenöl-Gesichtspeeling benötigen Sie:
- 1 kleine Tasse Meersalz
- 4 Rosenblüten oder Rosenknospen
- 4 EL Mandelöl
- 4-5 Tropfen Rosenöl
Übrig gebliebenes Peeling kann in Gläsern für die nächste Anwendung aufbewahrt werden.
Abgefüllt in hübschen Einmachgläsern ist das Rosenöl-Gesichtspeeling auch eine super Geschenkidee.
Verträglichkeit und allergenes Potential von natürlichen Ölen
Auch wenn Gesichtsöle eine Reihe von positiven Eigenschaften mit sich bringen, gibt es gleichzeitig Risiken, die sich bei der Anwendung ergeben können.
Zwar sind Allergien auf pflanzliche Öle sehr selten, allerdings nicht vollständig auszuschließen. So enthält beispielsweise Mandelöl, das eigentlich als besonders verträglich gilt, viel Nickel. Bei Menschen, die unter einer Nickelallergie leiden, kann es deshalb unter Umständen auch bei der Anwendung von Mandelöl zu allergischen Reaktionen kommen.
Wer also zu Allergien neigt, sollte deshalb auch naturbelassene Öle vor der Anwendung vorsichtig testen.
Kokosöl als Hautpflege?
Momentan ist Kokosöl als Wundermittel allerlei Probleme bekannt. Ob für die Haare oder die Haut – viele schwören auf das duftende Öl.
Aber gerade für die Gesichtspflege ist Kokosöl nicht unbedingt geeignet. Es ist stark komedogen, bewirkt also verstopfte Poren und Unreinheiten. Bei unreiner und fettiger Haut sind andere Öle besser geeignet. Darüber hinaus zieht Kokosöl nicht tief genug in die Haut ein, um sie entsprechend zu pflegen. Im schlimmsten Fall kann es eine Austrocknung der Haut sogar begünstigen. Wer aber auf Kokosöl nicht verzichten möchte, kann es jedoch als Reinigungsöl (z.B. zum Abschminken), Augenpartie bitte aussparen, verwenden.
Wer auf der Suche nach einer neuen Gesichtspflege ist, für den lohnt sich also auch ein Blick in die Regale der Gesichtsöle. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflegeprodukten können naturbelassene Öle auf chemische Zusätze verzichten und sind damit nicht nur in ihrer Produktion umweltschonend. Sie pflegen die Haut intensiv und bewahren ihre natürliche Feuchtigkeit. Ein weiterer Vorteil: zur täglichen Gesichtspflege werden nur winzige Mengen benötigt – ein kleines Fläschchen reicht meist schon für viele Wochen.