7 Tipps für den Alltag mit Psoriasis

Schuppenflechte behandelnAnlässlich des bevorstehenden Welt-Psoriasis-Tags (29.10) möchten wir auf die weit verbreitete Hauterkrankung aufmerksam machen. Psoriasis, besser bekannt als Schuppenflechte zählt zu den weltweit am häufigsten verbreiteten Hauterkrankungen.  Allein 2 Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter.

Neben der äußerlichen Erscheinung der Psoriasis, die häufig in Form von stark geröteten, juckenden und schuppigen Hautarealen auftritt, bedeutet die Erkrankung vor allem eine psychische Belastung. Da die Erkrankung genetisch vererbt wird, ist es bis heute nicht möglich sie vollständig zu heilen. Psoriasis tritt in der Regel in Schüben in Erscheinung, Ziel der Psoriasis-Therapie ist es deshalb diesen Schüben bestmöglich vorzubeugen. Neben der Behandlung der Schuppenflechte, bei der vorwiegend Cremes, Salben und Lotionen eingesetzt werden, können bei besonders ausgeprägten Befunden auch Medikamente eingesetzt werden.
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Darüber hinaus erzielt auch die sogenannte Balneo-Photo-Therapie, eine Therapie mit Salzwasser und UV-Licht, bei vielen Patienten überzeugende Ergebnisse.
Weitere Informationen zur Balneo-Photo-Therapie

Um Psoriasis-Schüben auch im Alltag bestmöglich vorzubeugen, haben wir für Sie 7 Tipps für den Alltag mit Psoriasis vorbereitet:

1. Stress verringern

Stress ist einer der häufigsten Auslöser von Psoriasis. Betroffene geraten dabei nicht selten in einen Teufelskreis: Durch Stress, beispielsweise im Berufs- oder Privatleben, kommt es zur Entstehung von Psoriasis-Herden. Diese wiederum lösen psychischen Stress aus, wodurch immer mehr Herde auftauchen. Bei Psoriasis-Patienten ist deshalb gezieltes Anti-Stress-Training besonders beliebt.
Neben autogenem Training, Muskelentspannungsübungen oder Yoga bietet sich heute eine Vielzahl an Möglichkeiten um Stress zu reduzieren. Auch eine Psychotherapie oder Selbsthilfegruppe kann dabei helfen besser mit der Hauterkrankung umzugehen und Stress zu vermeiden.

2. Ernährung umstellen und Genussmittel vermeiden

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung gilt allgemein als Gesundheitstipp Nummer 1. Bei Psoriasis-Patienten kann ein gesunder Ernährungsstil das Beschwerdebild der Hauterkrankung sogar nachweislich verbessern. Vor allem Vollkornprodukte, Kartoffeln, Obst und Gemüse, Milch und pflanzliche (kaltgepresste) Öle wirken sich positiv aus. 

Gleichzeitig können Genussmittel wie Alkohol oder Nikotin die Entstehung von Psoriasis-Schüben nicht nur begünstigen können, sie gelten auch als einer der Auslöser der Hauterkrankung. Es ist deshalb empfehlenswert den Konsum auf ein Minimum zu reduzieren wenn nicht sogar gänzlich aufzugeben.

3. Luftfeuchtigkeit erhöhen

Gerade mit Beginn des Winters haben viele mit trockener Haut zu kämpfen. Kalte Temperaturen draußen und die trockene Heizungsluft in geschlossenen Räumen verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Zudem schwächt trockene Luft die Schutzbarriere der Schleimhäute wodurch wir anfälliger für Risse, Keime und Infektionen werden. Regelmäßiges Lüften oder sogar ein Luftbefeuchter können gerade für Menschen mit Schuppenflechte eine wahre Wohltat sein und Beschwerden deutlich lindern.

4. Richtige Pflege

Viele Betroffene kennen es bereits: Cremen, cremen, cremen – eine entsprechende Pflege der Haut und regelmäßiges Eincremen sind bei Patienten mit Psoriasis das A und O. Neben der vom Arzt verschriebenen Creme oder Lotionen kann auch eine Basispflege dabei helfen, die Haut entsprechend zu versorgen. Rückfettende Produkte in Form von Cremes oder Bädern haben sich dabei besonders bewährt. Durch den rückfettenden Effekt verhindern sie, dass die ohnehin strapazierte Haut austrocknet und noch empfindlicher wird.
Für Psoriasis-Patienten eignen sich deshalb besonders Produkte mit Milchsäure, Urea (Harnstoff) und Hyaluronsäure. Diese Bestandteile helfen der Haut dabei mehr Feuchtigkeit zu speichern. Patienten sollten dabei sämtliche Bestandteile des Produkts und deren Verträglichkeit genauer unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls den behandelnden Dermatologen zu Rate ziehen. Regelmäßiges Eincremen und eine gut gepflegte Haut kann auch dabei helfen lästigen Juckreiz zu lindern.

5. Hautirritationen vermeiden

Neben der richtigen Pflege spielt es zudem eine wichtige Rolle die Haut vor vermeidbaren Irritationen zu schützen. So kann ein weiches Handtuch die Haut nach dem Waschen besonders schonend trocknen und auch kurze Fingernägel können das Risiko von Hautverletzungen beispielsweise beim Kratzen minimieren.

Da Psoriasis-Herde auch gerne an Körperstellen auftauchen, die unter Druck stehen, ist es auch sinnvoll punktuelle Belastungen von Ellbogen oder Knien zu vermeiden. Sogar drückende Brillengestelle können die Haut auf Dauer reizen und neue Schübe begünstigen. Gleiches gilt auch für eng anliegende oder kratzige Kleidung. Um das Risiko von Hautirritationen und neuen Psoriasis-Schüben zu reduziert, setzt bei der Kleiderwahl auf bequeme, locker fallende und atmungsaktive Kleidung. Auch die Art des Stoffes spielt hierbei eine Rolle.

6. Individuelle Psoriasis-Auslöser finden

Wie bereits erwähnt zählt Stress zu den Hauptverursachern von Psoriasis-Herden. Aber auch bestimmte Lebensmittel oder andere Alltagsumstände können individuelle Auslöser sein. Ein (Beschwerde-)Tagebuch kann dabei helfen diese individuellen Auslöser zu finden und in Folge zu vermeiden.

7. Austausch mit anderen Psoriasis-Patienten

Für viele Menschen stellt neben den sichtbaren Hautbeschwerden vor allem der psychische Leidensdruck im Vordergrund. Da Psoriasis bislang nicht heilbar ist, ist die Diagnose für viele Betroffene zunächst ein Schicksalsschlag mit dem sie sich erst arrangieren müssen. Da die für Psoriasis typischen Hauterscheinungen meist deutlich sichtbar sind, werden viele Psoriasis-Patienten im sozialen Umfeld aus Unwissenheit ausgegrenzt, aus unbegründeter Angst vor Ansteckung gemieden oder diskriminiert. Viele Betroffene resignieren deshalb und isolieren sich zunehmend.

Selbsthilfegruppen, wie beispielsweise die Selbsthilfeorganisation des Deutschen Psoriasis Bundes e.V. DPB , oder Patientenorganisationen sind in solchen Situationen ideale Ansprechpartner. Durch die Kommunikation und den regelmäßigen Austausch mit anderen Patienten kann der Umgang mit der eigenen Erkrankung verbessert werden und vor allem das Selbstwertgefühl gesteigert werden.